„Ein Doppelleben. Und viele Katholiken sind so“

Der Widerspruch zwischen Darstellen und Tun.
Erstellt von Radio Vatikan am 23. Februar 2017 um 23:21 Uhr
Petersdom

Vatikan (kathnews/RV). Gott ist streng mit den Scheinheiligen, er verlangt von uns ein authentisches Leben. Daran hat Franziskus am Donnerstag bei seiner Morgenmesse im Vatikan erinnert. In seiner Predigt in der Casa Santa Marta ging er auf die „doppelten Böden“ im Leben von Christen ein, deren Handeln dem Evangelium widerspricht – ein Skandal in den Augen Gottes. „Was ist der Skandal? Eine Sache zu sagen und eine andere zu tun, das Doppelleben, das doppelte Leben. Doppelleben in allem: ,Ich bin sehr katholisch, gehe immer in die Messe, gehöre der und der Vereinigung an. Aber mein Leben ist nicht christlich, ich bezahle meine Angestellten nicht gerecht, ich nutze Menschen aus, betreibe dreckige Geschäfte, wasche Geld…‘ doppeltes Leben. Und viele Katholiken sind so, sind skandalös.“

So etwas – der Widerspruch zwischen Darstellen und Tun – passiere alle Tage, Presse und Fernsehen seien voll davon, so der Papst, der einem Teil der Medien einen Verstärkereffekt zusprach: bestimmte Programme machten gewissermaßen Werbung für ein doppeltes Spiel und zerstörten so Leben, beklagte Franziskus. Solche Verführungen gelte es im Keim zu ersticken, unterstrich der Papst, der aus dem Tagesevangelium nach Markus zitierte: „Wenn dich deine Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab“. Franziskus rief eindringlich zur Gewissensprüfung auf – bevor es zu spät sei:

„Uns alle, jedem von uns, wird es gut tun, heute darüber nachzudenken: Gibt es ein doppeltes Leben in uns, erscheinen wir gerecht, als gute Gläubige, gute Katholiken, machen aber hinten herum eine andere Sache? Gibt es ein doppeltes Leben, auch zu viel Vertrauen in uns nach dem Motto: ,Aber ja, der Herr wird mir dann schon alles vergeben, ich mache mal weiter…‘ Sagt etwas in uns: ,Ja, das ist nicht in Ordnung, ich werde mich bekehren, aber nicht heute, sondern morgen…‘ Denken wir darüber nach! Nutzen wir das Wort des Herrn und denken wir daran, dass der Herr hier sehr streng ist: ein solcher Skandal zerstört…“

Foto: Petersdom – Bildquelle: Radomil, CC

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