Drei Marienfeste in kurzer Folge

Ein Beitrag von Clemens Victor Oldendorf.
Erstellt von Clemens Victor Oldendorf am 8. September 2021 um 11:50 Uhr
Hl. Gottesmutter Maria

Mit dem heutigen 8. September beginnt eine Reihe von drei Marienfesten, die man beinahe ein Triduum mit Unterbrechungen nennen könnte, denn sie folgen mit kurzen AbstĂ€nden aufeinander. Das Fest Mariae Geburt, das heute den Anfang macht, erscheint zuerst in einem Festkalendarium der Kirche von Reims aus dem Jahre 630. Ende des 7. Jahrhunderts finden wir dieses Fest auch in Rom eingefĂŒhrt. Papst Sergius I. (Pontifikat von 687 bis 701) schrieb an allen damals bereits existierenden Marienfesten eine Prozession vor, nĂ€mlich außer am heutigen Tage am 15. August, 25. MĂ€rz und am 2. Februar, von denen sich bis heute diejenige an Mariae Lichtmess erhalten hat. Was ursprĂŒnglich der Grund war, den 8. September als Geburtsfest Mariens zu begehen, liegt im Dunkel der Geschichte verborgen.

Erst nachtrĂ€glich legte man, wie der 25. MĂ€rz und das Weihnachtsfest durch neun Monate voneinander getrennt sind, analog den 8. Dezember fest. Die Kirche der heiligen Mutter Anna in Jerusalem gilt der Tradition als der genaue Geburtsort Mariens. Das Evangelium von Mariae Geburt ist die Ahnentafel Jesu Christi nach MatthĂ€us mit dem fast verborgenen Hinweis auf das frĂŒhe Glaubensbewusstsein der Christen, dass Jesus ohne Zutun eines menschlichen Vaters, sondern kraft der schöpferischen Überschattung des Heiligen Geistes im Schoße Mariens empfangen wurde.

Viel spĂ€ter erst, im 16. Jahrhundert, kam das Namensfest Mariens am 12. September auf und entstand in Spanien. Das NaheverhĂ€ltnis zum Fest ihrer Geburt ist eine logische Folge daraus, dass ein Kind bald nach seiner Geburt einen Namen erhĂ€lt. Über die Bedeutung des Namens Maria beziehungsweise Miriam bestehen verschiedene Vermutungen und allegorische Auslegungen. Gern wird er mit dem Meer in Verbindung gebracht und steht dann passend fĂŒr die GnadenfĂŒlle der Gottesmutter.

Das Fest der Sieben Schmerzen Mariens am 15. September bringt die drei Marienfeste dieser Tage zum Abschluss. Dieses Fest am 15. September wird gesamtkirchlich erst seit 1814 gefeiert. Es beendet auch den sogenannten Frauendreißiger. Neben Mai und Oktober gewissermaßen ein dritter Marienmonat, der an Mariae Himmelfahrt, genau vor einem Monat also, begonnen.

Der Spannungsbogen von Geburt ĂŒber Namensgebung bis zum Fest der Sieben Schmerzen verdichtet liturgisch schön Mariens Rolle im Heilswerk, ihre Einbindung und Mitwirkung daran. In dieser Sichtweise bĂŒndelt gleichsam der 12. September alle Aspekte der Mariengestalt in sich, die in diesen drei Tagen in der gottesdienstlichen Feier nicht alle einzeln ausgefĂŒhrt werden können.

Foto: Hl. Gottesmutter Maria – Bildquelle: Kathnews

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