Die Wahrheit wird euch freimachen

Erzbischöflicher Offizial von Köln feierte seinen 65. Geburtstag. Kardinal Burke gehörte zu den Gästen.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 7. März 2017 um 16:06 Uhr

Köln (kathnews). Mit einem Festakt am vergangenen Freitag (3. März) wurde in Köln der langjährige erzbischöfliche Offizial Prälat Dr. Günter Assenmacher geehrt. Der feierte an diesem Tag seinen 65. Geburtstag. Viele Gäste aus nah und fern waren zu dem Anlass nach Köln gekommen, unter ihnen auch Kardinal Raymond L. Burke, ein ehemaliger Kommilitone aus der gemeinsamen Studienzeit in Rom. Auch der Weihbischof von Haarlem-Amsterdam. Msgr. Dr. Jan Hendriks, ebenfalls Studienkollege von Prälat Assenmacher und namhafter Kirchenrechtler in den Niederlanden, war in die Domstadt am Rhein gereist, um dem Jubilar zu gratulieren.

Kritik an neuer Eheprozessordnung

Nach einem GruĂźwort des Kölner Kardinals Dr. Rainer Maria Woelki und einem Festvortrag wurde dem Jubilar eine Festschrift ĂĽberreicht, deren Titel sein Denken und Handeln prägen: „Veritas vos liberabit“ – Die Wahrheit wird euch freimachen. Dass die Wahrheit fĂĽr den Kölner Offizial maĂźgebend ist, zeigte sich nicht zuletzt in seiner kritischen Haltung gegenĂĽber dem Motu Proprio „Mitis Iudex Dominus Iesus“ von 2015, mit dem Papst Franziskus das kirchliche Ehenichtigkeitsverfahren vereinfacht hat. Wenngleich die Gesetzesänderungen auch Positives beinhalten, so beanstandete der Kölner Offizial von Anfang an den Wegfall der zweiten Instanz bei einem Nichtigkeitsurteil der ersten Instanz. Durch die Abschaffung der zweiten Instanz fällt die notwendige Kontrolle und ĂśberprĂĽfung des erstinstanzlichen Ehenichtigkeitsurteil weg. Dadurch – so Assenmacher – verliere die kirchliche Ehegerichtsbarkeit an Qualität. Die Ă„nderung im Eheprozess verlangt nun ein höheres Ethos der kirchlichen Richter, schrieb der Kölner Offizial nach der Veröffentlichung des Motu Proprio, das am 8. Dezember 2016 Rechtskraft hat, damals in der Kirchenzeitung des Erzbistums Köln.

Offizial auch in Limburg

Prälat Assenmacher leitet seit dem 1.1.1995 das Kölner Offizialat. Er wurde damals vom Kölner Erzbischof Joachim Kardial Meisner in dieses hohe Amt berufen. Im Jahr 2009 wurde er als Offizial zudem fĂĽr das Bistum Essen tätig, das seitdem eine AuĂźenstelle des Kölner Offizialates ist, d.h. der Kölner Kardinal – als eigentlicher Richter des Erzbistums – ĂĽbt auch fĂĽr das Bistum Essen die Ehegerichtsbarkeit aus. Im Jahr 2010 berief der Limburger Bischof Prälat Assenmacher zum Offizial des Bistums Limburg. Von 2006 bis 2011 war der Jubilar Mitglied der „Arbeitsgruppe Kirchenrecht“ beim Vorsitzenden der Deutschen Bischofkonferenz. 1995 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Ehrenprälat seiner Heiligkeit ernannt.  Von 1991 bis 2016 war Dr. Assenmacher Lehrbeauftragter fĂĽr Kirchenrecht am Kölner Priesterseminar, in den Jahren 1996 bis 1999 war er zudem als Gastprofessor beim Jurisprudenzkurs der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom tätig.

Kardinal Burke: einer der Autoren der Festschrift

Die Festschrift „Veritas vos liberabit“ enthält neben Grußworten der Kölner Kardinäle Woelki und Meisner, von Erzbischof Koch (Berlin) und Bischof Bischof Gerorg Bätzing (Limburg) sowie einer Tabula Gratulatoria mit den Glückwünschen vieler Kollegen und Freunde des Kölner Offizials vor allem wissenschaftliche Beiträge aus verschiedenen theologischen Disziplinen. Unter ihnen auch Beiträge von Kardinal Burke, Weihbischof Jan Hendriks, Prof. Pater Markus Graulich vom Päpstlichen Rat für die Interpretation von Gesetzestexten sowie von einigen Mitarbeitern des Kölner Offizialates.

 Titel der Festschrift:

Veritas vos liberabit

Festschrift zum 65. Geburtstag von GĂĽnter Assenmacher

Matthias Pulte/Thomas A. Weitz (Hg.)

Band 27 aus der Reihe “Kirchen- und Staatskirchenrecht“

erschienen im Verlag Ferdinand Schöningh

Foto: Kölner Dom – Bildquelle: Kathnews

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