„Die Tür zum Heil ist eng aber weit offen“

Gelegenheit zum Heil darf nicht verschenkt werden. - Das Leben ist kein Computerspiel.
Erstellt von Radio Vatikan am 22. August 2016 um 08:21 Uhr
Petersdom

Vatikan (kathnews/RV). Die Türe zum Heil ist eng aber weit offen. Das betonte Papst Franziskus an diesem Sonntag beim Angelusgebet auf dem Petersplatz unter Berufung auf das Tagesevangelium nach Lukas. Darin wird Jesus auf dem Weg nach Jerusalem von einem gefragt, ob nur wenige Menschen gerettet werden können. Er antwortet darauf: „Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“

„Es geht auf diesem Weg also darum, durch eine Tür zu gelangen. Aber wo ist diese Tür? Wie ist diese Tür? Wer ist die Tür? Jesus selbst ist die Tür, das sagt er im Johannesevangelium. Man könnte jetzt fragen: Warum ist diese Tür so eng? Sie will uns nicht klein machen, sondern fordert uns nur heraus, unseren Stolz und unsere Angst zusammenhalten, damit wir uns mit demütigem und vertrauensvollem Herzen ihm öffnen können und anerkennen, dass wir Sünder sind, die Vergebung brauchen. Deshalb ist die Türe eng, damit wir den Stolz zusammenhalten, der uns aufbläht.“

Zwar sei die Türe zum Heil und zur Barmherzigkeit Gottes eng, aber sie sei immer und für alle weit offen, betonte Franziskus. Gott bevorzuge niemanden, er nehme alle auf ohne Unterschied und gebe uns einen ununterbrochenen Fluss der Barmherzigkeit, der alle Grenzen sprenge und überraschende Perspektiven des Lichtes und des Friedens öffne. „Vergesst das nicht: Sie Türe ist eng, aber immer weit offen,“ so der Papst.

Jesus lade uns heute wieder ein, die Türe zum vollkommenen, versöhnten und glücklichen Leben zu durchschreiten. „Sie wartet auf alle von uns, egal, welche Sünde wir begangen haben – egal welche! – um uns zu umarmen und Vergebung zu schenken. Wenn wir durch die Türe Jesu schreiten, die Türe des Glaubens und des Evangeliums, können wir von den weltlichen Haltungen Abstand nehmen, von den schlechten Gewohnheiten, Egoismen und Verschlossenheiten. Ich mache euch einen Vorschlag. Denken wir alle für einen kurzen Moment in Stille darüber nach, was es in uns gibt, das uns am Weg durch die Tür hindert. Mein Stolz, meine Überheblichkeit, meine Sünden. Und wir, denken wir an die Türe, diese weit aufgesperrte Türe der Barmherzigkeit Gottes, die uns auf der anderen Seite erwartet, um uns Vergebung zu schenken.“

Der Herr gebe uns viele Gelegenheiten, durch die Türe zum Heil zu gelangen. Diese Gelegenheit, dürfe nicht verschenkt werden, etwa in einem akademischen Diskurs über das Heil. Denn ab einem gewissen Moment stehe der Herr auf, wie es im Lukasvangelium heiße, um die Türe zu schließen. „Aber wenn Gott gut ist und uns liebt, warum schließt er an einem bestimmten Punkt die Türe? Weil unser Leben kein Computerspiel ist und auch keine Telenovela, sondern unser Leben ist ernst und das Ziel ist es, ewiges Heil zu erlangen.“

Franziskus bat die Jungfrau Maria, das „Tor des Himmels“, diese Gelegenheiten wahrzunehmen, um durch die enge Tür auf eine breite Straße zu gelangen. „Die Straße des Heils, die alle mit Liebe aufnimmt, einer Liebe, die Quelle der Glückseligkeit für jene ist, die mit Sanftmut, Geduld und Gerechtigkeit sich vergessen und sich herschenken für die anderen, insbesondere für die Schwächsten.“

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. Bürger, Kathnews

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