Die stigmatisierte Resl von Konnersreuth

Konnersreuth (kathnews). Die Katholiken in der Oberpfalz begehen heute feierlich den 50. Todestag der Therese Neumann. Die âReslâ wie sie auch genannt wird, lebte in Konnersreuth im Bistum Regensburg. Laut einem Bericht der Zeitung „DER NEUE TAG“ ist groĂes geplant im oberpfĂ€lzischen Konnersreuth. Neben einem Kreuzweg, der Anbetung des Allerheiligsten Altarsakramentes und Rosenkranzgebet, findet ein feierliches Pontifikalamt am Freialtar vor dem Haus der Resl statt. Erwartet werden Kardinal Dominik Duka (Prag), Bischof Friedhelm Hoffmann (WĂŒrzburg), Bischof Frantisek Radkovsky (Pilsen) sowie aus dem Bistum Regensburg Weihbischof Pappenberger, Diözesanadministrator Dr. Wilhelm Gegenfurtner und das ganze Regensburger Domkapitel. Nachdem Pontifikalamt findet eine Lichterprozession mit Fahnen und musikalischer Begleitung zum Grab der Resl statt.
Geboren wurde Therese Neumann, als erstes von elf Kindern, im April 1898 in Konnersreuth, in der NÀhe des bekannten Wallfahrtortes Waldsassen. 1915 nahm die junge Resl ihre Arbeit als Magd auf und zog sich im MÀrz 1918 bei den Löscharbeiten eines Scheunenbrandes eine Verletzung der Augen zu. Seit September 1918 litt sie an Sehstörungen welche sich bis MÀrz 1919 bis hin zur völligen Erblindung ausweiteten. Darauf folgten starke LÀhmungen und Therese Neumann wurde zum Pflegefall.
Am 29. April 1924, am Tag der Seligsprechung ihrer Namenspatronin Therese von Lisieux, wurde sie von ihrer Erblindung geheilt. Nachfolgend am 17. Mai 1925, am Tag der Heiligsprechung der Therese von Lisieux verschwanden auch die LĂ€hmungen und Therese Neumann war vollstĂ€ndig geheilt. In der Nacht vom 4. auf den 5. MĂ€rz 1926 erlebte die tiefglĂ€ubige Resl eine Vision der Leidensgeschichte Christi und erstmals traten Stigmata in der Herzgegend und spĂ€ter Wunden an ihren HĂ€nden und FĂŒĂen auf. Auch Blutungen aus den Augen traten auf. Bei ihren Visionen an denen sie freitags immer wieder blutend die Passion Christi durchlebte, war sie sogar fĂ€hig aramĂ€isch, die Sprache Jesu Christi, zu hören und auch fĂŒr Sprachexperten verstĂ€ndlich wiederzugeben. Ab Oktober 1926 begann ihre Nahrungslosigkeit und sie lebte fortan ausschlieĂlich von der heiligen Kommunion. Ărztlich bestĂ€tigt wurde ihre Nahrungslosigkeit 1927.
FĂŒr die damalige Zeit war Therese Neumann eine ungewöhnlich emanzipierte Frau, welche 1923 bis 1945 mutig und erfolgreich klaren Widerstand gegen den Nationalsozialismus leistete. Nach dem Krieg bemĂŒhte sich die Resl aus dem nahegelegenem Schloss Fockenfeld wieder ein Kloster zu machen. UrsprĂŒnglich war Fockenfeld der Sommersitz der Zisterzienser-PrĂ€laten von Waldsassen. Am 31. MĂ€rz 1951 ĂŒbernahmen die Oblaten des hl. Franz von Sales auf das Betreiben der Therese Neumann den Klosterhof. Eines ihrer gröĂten Anliegen war zudem stets die Förderung der Priesterausbildung.
Sie setzte alles in ihrer Macht stehende ein, fĂŒr eine Ăbersiedlung der 1946 in EichstĂ€tt gegrĂŒndeten SpĂ€tberufenenschule âSt. Josefâ von Hirschberg (bei Weilheim) nach Fockenfeld. 1955 begann der Unterricht in Fockenfeld. UngefĂ€hr 1300 SchĂŒler haben die Schulausbildung bisher durchlaufen. Davon haben sich 500 fĂŒr das Priestertum entschieden. Auch heute noch besuchen junge MĂ€nner die Katholische Privatschule mit Seminar âSt. Josefâ, um sich mit dem Abitur auf das anstehende Theologiestudium und letztlich auf das heilige Sakrament der Priesterweihe vorzubereiten. Damit bringt das Wirken der Therese Neumann bis in die Gegenwart reiche Frucht.
Am 18. September 1962 starb Therese Neumann an Herzversagen in ihrem Leidenszimmer daheim. Die Proklamation der Eröffnung des Seligsprechungsprozesses durch den damaligen Regensburger Bischof Prof. Dr. Gerhard Ludwig MĂŒller, jetzt PrĂ€fekt der Glaubenskongregation, fand am 13. Februar 2005 in Konnersreuth statt. Jede Meldung einer Gebetserhörung ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Seligsprechungsprozesses. Daher sind Gebetserhörungen bitte an das Bistum Regensburg, Abteilung fĂŒr Selig- und Heiligsprechungsprozesse beim Bischöflichen Konsistorium zu richten.
Foto: Grabstein der Resl von Konnersreuth – Bildquelle: Kathnews