Die Kirche in den USA ist besorgt wegen des deutschen Sonderweges

Der Kölner Kardinal Woelki besuchte New York, Bosten und Washington: „Überall schlug mir die Besorgnis ĂŒber die gegenwĂ€rtigen Entwicklungen in Deutschland entgegen.“ Er teile die Sorge der Katholiken in den USA. Der Weg, wie er gegenwĂ€rtig in Deutschland angestrebt wird, berge große Gefahren in sich – „vor allem mit Blick auf eine Spaltung innerhalb der deutschen Kirche“.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 6. September 2019 um 17:31 Uhr
Kardinal Woelki

Köln (kathnews). Er sei bisher vier Mal in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) gewesen, das erste Mal aber als Erzbischof von Köln, erklĂ€rte Kardinal Woelki der Kölner Kirchenzeitung. Auf die Frage, welche Erfahrungen er „drĂŒben“ gemacht habe, antwortete der Kardinal klipp und klar: „FĂŒr die Menschen, denen ich begegnet bin, ist es eine wirkliche Freude, ihr Katholischsein mit einer natĂŒrlichen NormalitĂ€t zu leben.“

Eucharistie – die Herzmitte in den USA

Überall, wo er gewesen ist, habe er ein „ausgeprĂ€gtes sakramentales Leben“ wahrgenommen. „Die Eucharistische Anbetung, die sonntĂ€gliche Eucharistiefeier und die heiligen Messen in der Woche sind Essentials im Leben der Gemeinden, der Schulen und der Hochschulen.“ Dazu gehöre „auch immer ein Zugang zum Bußsakrament“. Aus dem sakramentalen Leben folge dann alles andere: Katechese, Diakonie, Caritas. „Die Herzmitte ist ĂŒberall die dezidierte Entscheidung, das Sakramentale in das Zentrum einer Seelsorge und des Gemeindeaufbaus zu stellen“, stellt der Kardinal heraus. Diese Entscheidung auf das Zentrum hin, auf die Mitte unsere  Glaubens – Christus“ fĂŒhre „zu einer Haltung, die dazu ermutigt, sich auch gegen den Mainstream zu stellen“.

Bange Frage in den USA: Kommt es zu einem Schisma?

Kardinal Woelki berichtete dann weiter, dass er erstaunt gewesen sei, wie man in den USA mit Sorge die kirchliche Situation in Europa, vor allem in Deutschland verfolge. „Überall schlug mir die Besorgnis ĂŒber die gegenwĂ€rtigen Entwicklungen in Deutschland entgegen. In vielen Begegnungen war die Sorge zu spĂŒren, dass uns der ‚synodale Weg‘ auf einen deutschen Sonderweg fĂŒhrt, dass wir schlimmstenfalls sogar die Gemeinschaft mit der Universalkirche aufs Spiel setzen und zu einer deutschen Nationalkirche werden“.  Man habe in den USA die Sorge geĂ€ußert, dass der deutsche Sonderweg zu einen Spaltung (Schisma) der Universalkirche oder der deutschen Kirche fĂŒhren könnte. Kardinal Woelki sagte, er teile diese Sorge. Er glaube, „dass der Weg, wie er gegenwĂ€rtig in Deutschland angestrebt wird, große Gefahren in sich birgt – vor allem mit Blick auf eine Spaltung innerhalb der deutschen Kirche“.

Foto: Kardinal R.M. Woelki – Bildquelle: Martin Lohmann / LohmannMedia

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