Die katholische Kirche kann und darf Homo-Partnerschaften nicht segnen
In der katholischen Kirchenzeitung von Augsburg (20./21.01.18, S. 15) ist ein Artikel mit âBald Segen fĂŒr Homo-Paare?â ĂŒberschrieben. Der Untertitel lautet: âOsnabrĂŒcker Bischof Bode denkt mögliche Ăffnung anâ. Weiter unten steht: âDas gefĂ€llt nicht jedem, findet aber Zuspruch bei homosexuellen Aktivisten und beim Zentralkomitee der deutschen Katholikenâ. Im Interview mit der OsnabrĂŒcker Zeitung sagte Bode: âMan kann z.B. ĂŒber eine Segnung nachdenken â die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung⊠Wir mĂŒssen in der Kirche ausfĂŒhrlicher darĂŒber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren fĂŒhrt nicht weiter, verunsichertâ.
Bode ist stellv. Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er erklĂ€rte: âAuch wenn sich die âEhe fĂŒr Alleâ vom EheverstĂ€ndnis der Kirche unterscheide, sei diese nun politische RealitĂ€t. Wir mĂŒssen uns daher fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen und die sich ja zum Teil in der Kirche engagieren. Wie begleiten wir sie pastoral und liturgisch?â Bode weiter: âWir mĂŒssen darĂŒber nachdenken, wie wir eine Beziehung zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Menschen differenziert bewerten⊠Ist da nicht so viel Positives, Gutes und Richtiges, dass wir dem gerechter werden mĂŒssen?â
Dass âEhe fĂŒr Alleâ mit der Abstimmung im Bundestag im November 2017 âpolitische RealitĂ€tâ geworden ist, bindet die Kirche in keiner Weise. Die Politik hat schon viele neue âRealitĂ€tenâ gesetzt, z.B. die ârechtswidrige, aber straffreie Abtreibungâ, um nur eine zu nennen. Aufgabe der Nachfolge der Apostel ist es, das Evangelium Jesu zu verkĂŒndigen, aber nicht vor den Wölfen des Zeitgeistes davonzulaufen und die Herde allein zu lassen, wie das Bode tut.
NatĂŒrlich sollen die Bischöfe nicht âschweigenâ oder âtabuisierenâ, sondern die Lehre der Kirche verkĂŒnden â sei es gelegen oder sei es ungelegen â , wie sie im Katechismus der katholischen Kirche von 1992 enthalten ist.
Offensichtlich kennt sie Bode nicht. Dort steht, wie Homosexuellen zu âbegegnenâ und wie wir ihnen âgerecht werden könnenâ und wie HomosexualitĂ€t âdifferenziertâ zu bewerten ist. Im Katechismus heiĂt es: âIhnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hĂŒte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurĂŒckzusetzenâ (KKK, Ziff 2358). Das hebelt aber nicht aus, was Bode mit âEheverstĂ€ndnis der Kircheâ bezeichnet. Denn das ist das âEheverstĂ€ndnisâ Jesu!
Die Lehre der Kirche lautet: âGestĂŒtzt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Ăberlieferung stets erklĂ€rt, âdass die homosexuellen Handlungenâ in sich nicht in Ordnung sind. Sie verstoĂen gegen das natĂŒrliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen ErgĂ€nzungsbedĂŒrftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.â (KKK, Ziff 2357)
Dass das ZdK praktizierte HomosexualitĂ€t und den VorstoĂ von Bischof Bode begrĂŒĂt, zeigt nur, wie weit diese Institution gekommen ist.
Autor Prof. Dr. Hubert Gindert leitet den Dachverband âForum Deutscher Katholikenâ und ist Herausgeber der Monatszeitschrift DER FELS
Textquelle: Christliches Forum
Foto: Hochzeitsbank – Bildquelle: Alexander Hauk / www.bayern-nachrichten.de