Die hohe Bedeutung der Freiheit

Viele reden ĂŒber das Zweite Vatikanische Konzil, ohne die Texte je gelesen zu haben. Kathnews prĂ€sentiert eine BlĂŒtenlese und lĂ€sst die Texte selber reden. Ohne Kommentar bzw. ErlĂ€uterung. Es folgt ein Text aus Gaudium et spes 17.
Freiheit liegt in der WĂŒrde des Menschen begrĂŒndet
Nur frei kann der Mensch sich zum Guten hinwenden. Und diese Freiheit schÀtzen unsere Zeitgenossen hoch und erstreben sie leidenschaftlich. Mit Recht. Oft jedoch vertreten sie sie in verkehrter Weise, als Berechtigung, alles zu tun, wenn es nur gefÀllt, auch das Böse.
Die wahre Freiheit aber ist ein erhabenes Kennzeichen des Bildes Gottes im Menschen: Gott wollte nĂ€mlich den Menschen „in der Hand seines Entschlusses lassen“ ( vgl. Sir 15,14), so daĂ er seinen Schöpfer aus eigenem Entscheid suche und frei zur vollen und seligen Vollendung in Einheit mit Gott gelange.
Bedingungen
Die WĂŒrde des Menschen verlangt daher, daĂ er in bewuĂter und freier Wahl handle, das heiĂt personal, von innen her bewegt und gefĂŒhrt und nicht unter blindem innerem Drang oder unter bloĂem Ă€uĂerem Zwang. Eine solche WĂŒrde erwirbt der Mensch, wenn er sich aus aller Knechtschaft der Leidenschaften befreit und sein Ziel in freier Wahl des Guten verfolgt sowie sich die geeigneten Hilfsmittel wirksam und in angestrengtem BemĂŒhen verschafft. Die Freiheit des Menschen, die durch die SĂŒnde verwundet ist, kann nur mit Hilfe der Gnade Gottes die Hinordnung auf Gott zur vollen Wirksamkeit bringen. Jeder aber muĂ vor dem Richterstuhl Gottes Rechenschaft geben von seinem eigenen Leben, so wie er selber Gutes oder Böses getan hat (vgl. 2 Kor 5,10).
Foto: Vaticanum II, Konzilseröffnung – Bildquelle: Peter Geymayer / Wikipedia