Die Ehre Mariens verteidigen
Vor dem Paschafest, da âJesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater zu gehenâ (Joh 13, 1), sprach er zu seinen JĂŒngern: âWenn einer mich liebt, wird er mein Wort bewahren.â (Joh 14, 23) Um dieses sein Wort unversehrt zu bewahren, verheiĂt er seiner Kirche einen besonderen âBeistandâ. Jesus nennt ihn den âGeist der Wahrheitâ (Joh 14, 17) und sagt von ihm: âEr bleibt bei euch und wird in euch sein.â
Zwei der nachfolgenden Verse verdienen besondere Aufmerksamkeit:
âą âDer Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.â (Joh 14, 26)
âą âNoch vieles hĂ€tte ich euch zu sagen, doch ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch alle Wahrheit lehren.â (Joh 16, 12 f.)
Als Kinder der Kirche glauben wir an die Wahrheit dieser Worte. Wir glauben und vertrauen, dass dieser Beistand stets da war und auch stets da sein wird. Der katholische Glaube hat sich, vom Heiligen Geist geleitet, im Laufe der Jahrhunderte immer weiter entfaltet. Alles daran ist wahr und schön und heilig. Der gesamte katholische Glaube steht unter dem hohen Anspruch, in all seinen Details vernunftgemÀà und gut zu sein.
Besonders schön ist in diesem Zusammenhang das Zeugnis unzĂ€hliger Konvertiten, die suchend nach der Wahrheit im katholischen Glauben eine Perle gefunden haben und einen Schatz, um dessentwillen es sich lohnt, alles â auch das Leben â hinzugeben. Von mehr als einem unserer GlĂ€ubigen habe ich die Worte gehört: âEs war das Beste, was ich in meinem Leben getan habe, dass ich katholisch geworden bin.â Freilich hat die Wahrheit zu allen Zeiten ihre Widersacher. Deshalb bedarf die Kirche des göttlichen Beistands gar sehr, und es geschieht mit gutem Grund, dass sie Jahr fĂŒr Jahr die Pfingstnovene hĂ€lt. Schon bei seiner Abschiedsrede an die Ăltesten der Gemeinde von Ephesus sprach Paulus: âIch weiĂ, dass nach meinem Weggang reiĂende Wölfe bei euch einbrechen, die die Herde nicht schonen. Auch aus eurer eigenen Mitte werden sich MĂ€nner erheben und versuchen, mit verkehrten Reden die JĂŒnger auf ihre Seite zu ziehen.â (Apg 20, 29 f.)
LĂ€stern der Medien
Ganz aktuell gibt es zwei traurige Beispiele dafĂŒr, wie von der katholischen Kirche autorisierte Medienorgane den katholischen Glauben lĂ€stern:
âą Das Internetportal kath.ch versteht sich als âDienstleistung des Katholischen Medienzentrums im Auftrag der römisch-katholischen Kirche in der Schweizâ. PĂŒnktlich zum Maimonat, in welchem normalerweise Katholiken mit groĂer Liebe die Jungfrau Maria ehren, veröffentlicht kath.ch eine Artikelserie, welche die Abrissbirne direkt an die Wurzeln des christlichen Glaubens legt.
âą SchĂŒtzenhilfe erhĂ€lt kath.ch von zhkath.ch, das von sich sagt: âWir sind die katholische Kirche im Kanton ZĂŒrich.â Sooft die Oberkommunikatoren dieser erlauchten staatskirchlichen Institution sich zu Wort melden, steht am Ende die Floskel: âDer Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Ka-tholischen Kirche im Kanton ZĂŒrich entsprechen.â TatsĂ€chlich ist erfahrungsgemÀà alles andere zu erwarten, als dass man hier die Lehre der Kirche antrifft. Um, wie er schreibt, der âfundamentalistischen Verblödung und Verblendung in der Kirche nicht tatenlos zu(zu)schauenâ, stellt sich beispielsweise Simon Spengler in seiner jĂŒngsten Epistel verteidigend hinter die Komplizen von kath.ch, welche seiner Deutung nach die âFigur der biblischen Mariaâ von all dem befreien, âwas die Kirche im Laufe der Jahrhunderte aus ihr ⊠gemacht hatâ.
Angriff auf den katholischen Glauben
Auch wenn es schmerzt, sei hier doch angetönt, welche Art von SchmÀhregistern kath.ch gegen den katholischen Glauben zieht:
âą Die Jungfrauengeburt sei ein biologisch unmögliches âliterarisches Konstruktâ, und eine jung-frĂ€uliche Geburt sei allenfalls mittels Kaiserschnitt denkbar.
⹠In Wort und Bild vergleicht man die jungfrÀuliche EmpfÀngnis Mariens mit der SchwÀngerung einer mythischen Prinzessin durch einen Schwan.
âą Ăberhaupt habe der Evangelist Lukas griechische Mythologie ins frĂŒhe Christentum gemischt, womit die göttliche Inspiration der Heiligen Schrift geleugnet ist. Lukas wird angelastet, die âjungfrĂ€ulich durch einen Gott geschwĂ€ngerte Mutterâ kreiert zu haben.
âą FĂŒr MatthĂ€us und Paulus sei Maria nicht wichtig genug, als dass ein Engel sich mit ihr abgebe, und man spricht lapidar von der âEntstehung des Embryos, welcher in der GebĂ€rmutter Mariens zum Gottessohn heranwachseâ.
âą Im âmarienbesessenen 19. Jahrhundertâ habe der machthungrige Papst Pius IX. sich ĂŒber die âthe-ologische Wirkungsgeschichteâ hinweggesetzt und durch die VerkĂŒndigung der Dogmen von der Unbefleckten EmpfĂ€ngnis und der pĂ€pstlichen Unfehlbarkeit mit der âTraditionâ gebrochen.
âą Pius XII. habe die Kirche als mystischen Leib Christi âpostuliertâ. Auch in der Frage der leiblichen Aufnahme Mariens habe nicht die Wissenschaft, sondern der Papst das letzte Wort behalten.
Nicht nur HĂ€resie, sondern Apostasie
Aus all dem ist sicher zu erkennen, dass die AutorInnen mit der katholischen Glaubenslehre mehr oder weniger nichts mehr am Hut haben. Texte wie die oben genannten, sind nicht nur HĂ€resie, sondern Apostasie. Wir halten es fĂŒr gewiss, dass auch die Allerheiligste Dreifaltigkeit, die Menschwerdung Gottes, die Gottheit Jesu oder die Eucharistische RealprĂ€senz in diesen Kreisen kaum mehr geglaubt werden. Nach einem geflĂŒgelten Wort möchte man jedoch â was eigentlich nahelĂ€ge â aus der Kirche nicht austreten sondern â sich medienwirksam selbst inszenierend â vielmehr in ihr auftreten. Eine veritable Bindung an die Institution âkatholische Kircheâ scheint jedenfalls insofern noch zu bestehen, als man keine Skrupel hat, sein Gehalt aus Kirchensteuermitteln zu beziehen.
Aus der Tatsache, dass gewöhnliche glÀubige Katholiken durch ihre Kirchensteuern diese Herrschaften mitfinanzieren, mag sich zumindest eine gewisse Pflicht ergeben, deren Machenschaften nicht stillschweigend hinzunehmen.
Machtvolle Herabkunft des Heiligen Geistes
In diesen Tagen der Pfingstnovene mögen sich alle, die den Glauben der Kirche glauben, um die jungfrÀuliche Gottesmutter Maria scharen, um ihre Ehre zu verteidigen. Wie damals in Jerusalem, erflehen wir vereint mit ihr die machtvolle Herabkunft des Heiligen Geistes zur so dringend notwendigen Erneuerung der Kirche an Haupt und Gliedern.
„Komm, Heiliger Geist! ErfĂŒlle die Herzen Deiner GlĂ€ubigen und entzĂŒnde in ihnen das Feuer Deiner Liebe!
Maria, Mutter des göttlichen Wortes, Mutter der Kirche und unsere geliebte Mutter, bitte fĂŒr uns!“
P. Martin Ramm FSSP
Textquelle: Personalpfarrei Hl. Maximilian Kolbe, Kanton ZĂŒrich, Bistum Chur
Foto: Hl. Gottesmutter Maria – Bildquelle: Archiv Oldendorf