Die Bedeutung der niederen Weihen in der Liturgie

II. Teil: Christus, der höchste Anbeter des Vaters und der oberste liturgische Diener.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 16. September 2011 um 09:48 Uhr
Niedere Weihen bei der FSSPX

Der erste und vollkommenste Anbeter des Vaters ist Jesus Christus, der eingeborene Sohn Gottes. Das von ihm vollendete Heilswerk hatte als Hauptzweck, dem Vater anstelle der sĂŒndigen Menschheit, welche unfĂ€hig ist einen wĂŒrdigen, von Gott akzeptierten Kult zu erweisen, Ruhm und Ehre zu erteilen. Die Wiedererrichtung des wahren göttlichen Kultes und die SĂŒhne gegenĂŒber der göttlichen MajestĂ€t auf Grund der unzĂ€hligen Formen der Kultperversion, konstituierten den PrimĂ€rzweck der Inkarnation und des Erlösungswerkes. Mit diesem war untrennbar der Zweck der Erlösung des Menschengeschlechtes verbunden.

Der Mensch ist zu dem Zweck erlöst, Gott im Heiligen Geist und in der Wahrheit anzubeten: darin besteht das wahre Heil des Menschen und daraus schöpft er sein GlĂŒck. Im erlösten Menschen, der durch Gnade göttliche Abstammung besitzt, vereinigt sich die wahre Anbetung mit einem auf Gott hin gerichteten Akt der Liebe. Die Liturgie sagt: „O Herr, unser Lob kann Deine GrĂ¶ĂŸe nicht mehren, aber es bringt uns Heil“ („Te non augent nostra praeconia, sed nobis proficiunt ad salutem“) (Missale Romanum, allgemeine PrĂ€fation IV).

Indem er seine Aposteln zu wahren Priestern im Neuen Bund konstituierte, hat Jesus seiner Kirche sein Priestertum hinterlassen und mit diesem seinen höchsten Anbetungskult, welcher das Opfer des Kreuzes ist. Er hat seinen Aposteln mittels des Heiligen Geistes gelehrt, daß der Kult des neuen Bundes die Vollendung des Kultes des alten Bundes sein mĂŒsse. So haben die Apostel ihre Gewalt und ihren liturgischen Dienst in drei Graden, oder anders gesagt in drei hierarchischen Ordnungen ĂŒbertragen. Der Kult der Kirche mußte sich gemĂ€ĂŸ einer Ordnung vollziehen.

Der oberste Liturge ist Christus. Den gesamten göttlichen Kult, auch in den kleinsten Funktionen enthĂ€lt er und fĂŒhrt ihn aus. Auf dieses Faktum können sich auch die folgenden Worte Christi beziehen: „Ich bin unter euch wie einer der dient“ (Lk 22,17). Christus ist der Diener, er ist auch der „Diakon“ schlechthin. So ist es auch der Bischof als oberster Inhaber des liturgischen Dienstes Christi. Im Bischofsamt sind alle Ministerien und Dienste des öffentlichen Kultes beinhaltet: das Ministerium des Priestertums, das Ministerium des Diakonates, das Ministerium der Ministranten oder besser gesagt der niederen Weihen. Im Pontifikalamt gemĂ€ĂŸ der außerordentlichen Form des römischen Ritus legt der Bischof alle GewĂ€nder an, auch jene der niederen Weihen. In Abwesenheit jeglicher niedrigerer Dienste kann der Bischof selbst sĂ€mtliche liturgischen Funktionen des Priesters und des Diakones, ja sogar der niedrigen Weihen bzw. der Ministranten ausĂŒben. In Abwesenheit des Diakons können der Subdiakon, die Minoristen oder die Ministranten einige Funktionen des Diakons ausĂŒben.

Hinweis: Dieser Text ist der zweite Teil einer Artikelreihe von Weihbischof Athanasius Schneider, aus dem Italienischen ĂŒbersetzt von Mag. theol. Michael Gurtner.

Foto: Niedere Weihe bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. – Bildquelle: fsspx.info

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