Der Synodale Wahnsinn. Ein direkter Weg ins Schisma?

Alles scheint darauf hinzuweisen: Der Synodale Weg lÀuft auf ein Schisma hinaus. Ein Kommentar von Margarete Strauss.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 2. Oktober 2021 um 11:01 Uhr
Petersdom

Frankfurt (kathnews). Am Donnerstag, den 30. September begann die zweite Synodalversammlung in Frankfurt, in der ĂŒber die Texte der Foren abgestimmt wird. Immer mehr ErnĂŒchterung macht sich breit und der Ton der Forderungen wird rauer.

Bischöfe „outen“ sich

„Wir sind wieder da. Der Synodale Weg geht weiter“, sagte Bischof BĂ€tzing anlĂ€sslich der zustande kommenden Versammlung, die coronabedingt verschoben worden ist. Im Vorfeld outeten sich verschiedene deutsche Bischöfe in die rechtglĂ€ubige oder hĂ€retische Richtung: Bischof Voderholzer machte mit der Eröffnung der Internetseite synodale-beitraege.de sowie in seiner kritischen Predigt am 26. September unmissverstĂ€ndlich klar, dass er dem Synodalen Weg und den dortigen Bestrebungen kritisch gegenĂŒbersteht. Andere Bischöfe hingegen forderten bereits im Vorfeld „utopische“ Ziele wie die Frauenweihe (Bischof Overbeck) und verheiratete Priester mit Zivilberufen (Bischof Bode). Auf Voderholzers grundsĂ€tzliche Kritik antwortete BĂ€tzing in der Auftakt-Pressekonferenz der zweiten Synodalversammlung mit deutlicher ZurĂŒckweisung: Sein Statement sei „eine sehr unerlaubte und sehr anmaßende Stellungnahme und sie wird insbesondere den Betroffenen nicht gerecht.“

Der Ton ist auch in den Wortmeldungen der Versammlung zunehmend polemisch. SĂ€mtliche Vorbehalte werden zurĂŒckgewiesen. Moralischer Druck wird aufgebaut, etwa durch den Vorsitzenden der BDKJ, Gregor Podschun, der am ersten Tag der Vollversammlung proklamierte: „Wer gegen unsere TextentwĂŒrfe stimmt, stimmt dafĂŒr, dass es weiterhin Gewalt und Missbrauch in der Kirche gibt.“ Dies stieß bei Bischof Kohlgraf auf Widerstand: „Ich gehe diesen Reformweg gerne mit, aber die jetzt existierenden Dokumente einfach durchzuwinken ist auch nicht richtig. Dazu sollten wir uns nicht drĂ€ngen lassen, sondern um Inhalte ringen.“ Als Bischof Voderholzer die MHG-Studie am zweiten Tag der Versammlung als dogmatisch ĂŒberhöht bezeichnet hat, reagierte der Betroffenenbeirat mit dem Vorwurf mangelnder SensibilitĂ€t. Bei der Frage nach der Abstimmung der Bischöfe zeigte sich am zweiten Tag eine zunehmend angespannte Haltung der Laien, auch in der ZurĂŒckweisung einer unterstellten Emotionalisierung der Debatte.

Deutscher Sonderweg wird in Kauf genommen

Druck wird auch von außen aufgebaut. Die Erwartungen im Vorfeld sowie Debatten und Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und BefĂŒrwortern des Synodalen Wegs bilden eine explosive Mischung, die sich als Stichflammen auf der Synodalversammlung entladen. „Publik-Forum“ hat an die Vorsitzenden des Synodalforums zu SexualitĂ€t und Partnerschaft mehr als 13.000 Unterschriften gegen das Responsum ad Dubium ĂŒberreicht. Die Kirche soll homosexuelle Partnerschaften segnen und das Synodalforum IV prĂ€sentierte stolz die Petition am zweiten Tag der Versammlung. Die Vertreter kritisierten EinwĂ€nde wie „einen deutschen Sonderweg darf es nicht geben“. Das heißt, sie wollen einen deutschen Sonderweg in Sexualfragen riskieren. Dem Einwand entgegnete Mara Klein laut katholisch.de bereits im Vorfeld geschichtsblind und christentumsfeindlich: „Die Weltkirche sei zu großen Teilen das Ergebnis von Kolonialismus, Imperialismus und Zwangsbekehrungen auf Grundlage der ‚vorgeblichen Fortschrittlichkeit‘ des Christentums.“ Insbesondere der Text zur SexualitĂ€t wird sehr emotional debattiert. Dabei wird klargestellt, dass er bereits das Ergebnis von Kompromissen sei (Podschun).

„Ehe fĂŒr alle“ gefordert

Die „Ehe fĂŒr alle“ sei das eigentlich erwĂŒnschte Ziel, so FĂ€rber von der KLJB und auch der Synodale Johannemann, ein praktizierender Homosexueller. Alternativtexte, die als GesprĂ€chsbeitrag zum vierten Forum die Theologie des Leibes thematisieren, wurden mehrheitlich in der Debatte abgelehnt, von ihren Verfassern, unter anderem Bischof Oster, verteidigt.

Der Grundtext zum ersten Synodalforum „Macht- und Gewaltenteilung“ wurde am zweiten Tag von der Synodalversammlung mit mehr als Dreiviertel-Mehrheit fĂŒr die weitere Beratung angenommen. Dagegen wurde der Änderungsantrag von Voderholzer und drei weiteren Synodalen abgelehnt. Auch der Grundtext zur Sexualmoral wurde mit deutlicher Mehrheit angenommen.

Radikaler als in den kĂŒhnsten TrĂ€umen

Das gesamte Procedere und die flĂ€chendeckenden hĂ€retischen Einstellungen von Laien und Klerikern sind erschreckend. Die Bischöfe, die sich dem Evangelium verpflichtet fĂŒhlen sollten, die Getauften und Gefirmten, die sich ihres Sendungsauftrags bewusst sein sollten: Sie offenbaren eine erschĂŒtternde Einstellung, die weit radikaler zu sein scheint, als es die vorab veröffentlichten Arbeitspapiere erahnen ließen. Dabei geht das ganze Vorhaben an dem ursprĂŒnglichen Problem des Missbrauchs vorbei.

Missbrauch des Missbrauchs

Den Betroffenen wird nicht geholfen, wenn die Sexualmoral der Kirche in ihren Grundfesten erschĂŒttert, die Unauflöslichkeit der Ehe abgelehnt, das Weihesakrament fĂŒr alle geöffnet und der Zölibat abgeschafft wird. Korrekterweise Ă€ußerte sich deshalb Dorothea Schmidt von Maria 1.0 kritisch: „Die Sexuallehre ist nicht schuld am Missbrauch. Im Gegenteil: Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Priester hĂ€tten sich gewĂŒnscht, dass sich die TĂ€ter an der vorhandenen, eindeutigen Sexuallehre der Kirche orientiert hĂ€tten.“ Auch die MHG-Studie kann die uralte Agenda der Synodalen nicht stĂŒtzen.

Neue  Theologie

Die theologischen Grundkoordinaten werden zunehmend ignoriert, dafĂŒr neue theologische Begriffe eigenmĂ€chtig eingefĂŒhrt: Die Unfehlbarkeit des bisherigen Lehramts wird durch ein neues ersetzt: das Lehramt des Leids der Betroffenen, so Bischof Overbeck. Die SakralitĂ€t des Weihesakraments wird zurĂŒckgewiesen, dafĂŒr aber von Klerikalismus und sogar von Co-Klerikalismus gesprochen (LĂŒcking-Michel): Die Zementierung von Missbrauch durch das Verhalten von Laien.

Evangelisierung abgelehnt

Der eigentlich wĂŒnschenswerte Kern aller BemĂŒhungen, nĂ€mlich die Evangelisierung, ist gleich am ersten Tag der Synodalversammlung gestrichen worden. Nun ist er zwischenzeitlich wieder im Spiel aufgrund eines Formalfehlers, wobei zu fragen ist, ob es tatsĂ€chlich dazu kommen wird.

Zielgerade:  Schisma

Letztendlich gibt es nur ein unweigerliches Ziel, auf das der Synodale Weg hinauslĂ€uft – das Schisma.

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. BĂŒrger, kathnews

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