Der Synodale Wahnsinn. Ein direkter Weg ins Schisma?
Frankfurt (kathnews). Am Donnerstag, den 30. September begann die zweite Synodalversammlung in Frankfurt, in der ĂŒber die Texte der Foren abgestimmt wird. Immer mehr ErnĂŒchterung macht sich breit und der Ton der Forderungen wird rauer.
Bischöfe „outen“ sich
âWir sind wieder da. Der Synodale Weg geht weiterâ, sagte Bischof BĂ€tzing anlĂ€sslich der zustande kommenden Versammlung, die coronabedingt verschoben worden ist. Im Vorfeld outeten sich verschiedene deutsche Bischöfe in die rechtglĂ€ubige oder hĂ€retische Richtung: Bischof Voderholzer machte mit der Eröffnung der Internetseite synodale-beitraege.de sowie in seiner kritischen Predigt am 26. September unmissverstĂ€ndlich klar, dass er dem Synodalen Weg und den dortigen Bestrebungen kritisch gegenĂŒbersteht. Andere Bischöfe hingegen forderten bereits im Vorfeld âutopischeâ Ziele wie die Frauenweihe (Bischof Overbeck) und verheiratete Priester mit Zivilberufen (Bischof Bode). Auf Voderholzers grundsĂ€tzliche Kritik antwortete BĂ€tzing in der Auftakt-Pressekonferenz der zweiten Synodalversammlung mit deutlicher ZurĂŒckweisung: Sein Statement sei âeine sehr unerlaubte und sehr anmaĂende Stellungnahme und sie wird insbesondere den Betroffenen nicht gerecht.â
Der Ton ist auch in den Wortmeldungen der Versammlung zunehmend polemisch. SĂ€mtliche Vorbehalte werden zurĂŒckgewiesen. Moralischer Druck wird aufgebaut, etwa durch den Vorsitzenden der BDKJ, Gregor Podschun, der am ersten Tag der Vollversammlung proklamierte: âWer gegen unsere TextentwĂŒrfe stimmt, stimmt dafĂŒr, dass es weiterhin Gewalt und Missbrauch in der Kirche gibt.â Dies stieĂ bei Bischof Kohlgraf auf Widerstand: âIch gehe diesen Reformweg gerne mit, aber die jetzt existierenden Dokumente einfach durchzuwinken ist auch nicht richtig. Dazu sollten wir uns nicht drĂ€ngen lassen, sondern um Inhalte ringen.â Als Bischof Voderholzer die MHG-Studie am zweiten Tag der Versammlung als dogmatisch ĂŒberhöht bezeichnet hat, reagierte der Betroffenenbeirat mit dem Vorwurf mangelnder SensibilitĂ€t. Bei der Frage nach der Abstimmung der Bischöfe zeigte sich am zweiten Tag eine zunehmend angespannte Haltung der Laien, auch in der ZurĂŒckweisung einer unterstellten Emotionalisierung der Debatte.
Deutscher Sonderweg wird in Kauf genommen
Druck wird auch von auĂen aufgebaut. Die Erwartungen im Vorfeld sowie Debatten und Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und BefĂŒrwortern des Synodalen Wegs bilden eine explosive Mischung, die sich als Stichflammen auf der Synodalversammlung entladen. „Publik-Forum“ hat an die Vorsitzenden des Synodalforums zu SexualitĂ€t und Partnerschaft mehr als 13.000 Unterschriften gegen das Responsum ad Dubium ĂŒberreicht. Die Kirche soll homosexuelle Partnerschaften segnen und das Synodalforum IV prĂ€sentierte stolz die Petition am zweiten Tag der Versammlung. Die Vertreter kritisierten EinwĂ€nde wie âeinen deutschen Sonderweg darf es nicht gebenâ. Das heiĂt, sie wollen einen deutschen Sonderweg in Sexualfragen riskieren. Dem Einwand entgegnete Mara Klein laut katholisch.de bereits im Vorfeld geschichtsblind und christentumsfeindlich: âDie Weltkirche sei zu groĂen Teilen das Ergebnis von Kolonialismus, Imperialismus und Zwangsbekehrungen auf Grundlage der âvorgeblichen Fortschrittlichkeitâ des Christentums.â Insbesondere der Text zur SexualitĂ€t wird sehr emotional debattiert. Dabei wird klargestellt, dass er bereits das Ergebnis von Kompromissen sei (Podschun).
„Ehe fĂŒr alle“ gefordert
Die âEhe fĂŒr alleâ sei das eigentlich erwĂŒnschte Ziel, so FĂ€rber von der KLJB und auch der Synodale Johannemann, ein praktizierender Homosexueller. Alternativtexte, die als GesprĂ€chsbeitrag zum vierten Forum die Theologie des Leibes thematisieren, wurden mehrheitlich in der Debatte abgelehnt, von ihren Verfassern, unter anderem Bischof Oster, verteidigt.
Der Grundtext zum ersten Synodalforum âMacht- und Gewaltenteilungâ wurde am zweiten Tag von der Synodalversammlung mit mehr als Dreiviertel-Mehrheit fĂŒr die weitere Beratung angenommen. Dagegen wurde der Ănderungsantrag von Voderholzer und drei weiteren Synodalen abgelehnt. Auch der Grundtext zur Sexualmoral wurde mit deutlicher Mehrheit angenommen.
Radikaler als in den kĂŒhnsten TrĂ€umen
Das gesamte Procedere und die flĂ€chendeckenden hĂ€retischen Einstellungen von Laien und Klerikern sind erschreckend. Die Bischöfe, die sich dem Evangelium verpflichtet fĂŒhlen sollten, die Getauften und Gefirmten, die sich ihres Sendungsauftrags bewusst sein sollten: Sie offenbaren eine erschĂŒtternde Einstellung, die weit radikaler zu sein scheint, als es die vorab veröffentlichten Arbeitspapiere erahnen lieĂen. Dabei geht das ganze Vorhaben an dem ursprĂŒnglichen Problem des Missbrauchs vorbei.
Missbrauch des Missbrauchs
Den Betroffenen wird nicht geholfen, wenn die Sexualmoral der Kirche in ihren Grundfesten erschĂŒttert, die Unauflöslichkeit der Ehe abgelehnt, das Weihesakrament fĂŒr alle geöffnet und der Zölibat abgeschafft wird. Korrekterweise Ă€uĂerte sich deshalb Dorothea Schmidt von Maria 1.0 kritisch: âDie Sexuallehre ist nicht schuld am Missbrauch. Im Gegenteil: Opfer sexuellen Missbrauchs durch einen Priester hĂ€tten sich gewĂŒnscht, dass sich die TĂ€ter an der vorhandenen, eindeutigen Sexuallehre der Kirche orientiert hĂ€tten.â Auch die MHG-Studie kann die uralte Agenda der Synodalen nicht stĂŒtzen.
Neue Theologie
Die theologischen Grundkoordinaten werden zunehmend ignoriert, dafĂŒr neue theologische Begriffe eigenmĂ€chtig eingefĂŒhrt: Die Unfehlbarkeit des bisherigen Lehramts wird durch ein neues ersetzt: das Lehramt des Leids der Betroffenen, so Bischof Overbeck. Die SakralitĂ€t des Weihesakraments wird zurĂŒckgewiesen, dafĂŒr aber von Klerikalismus und sogar von Co-Klerikalismus gesprochen (LĂŒcking-Michel): Die Zementierung von Missbrauch durch das Verhalten von Laien.
Evangelisierung abgelehnt
Der eigentlich wĂŒnschenswerte Kern aller BemĂŒhungen, nĂ€mlich die Evangelisierung, ist gleich am ersten Tag der Synodalversammlung gestrichen worden. Nun ist er zwischenzeitlich wieder im Spiel aufgrund eines Formalfehlers, wobei zu fragen ist, ob es tatsĂ€chlich dazu kommen wird.
Zielgerade:Â Schisma
Letztendlich gibt es nur ein unweigerliches Ziel, auf das der Synodale Weg hinauslĂ€uft â das Schisma.
Foto: Petersdom – Bildquelle: M. BĂŒrger, kathnews