Der Papst macht sich nicht das Modell des synodalen Weges zu eigen
Vatikan (kathnews). Paul Josef Kardinal Cordes, emeritierter Kurienkardinal, sprach in einem Interview mit der katholischen Wochenzeitung âDie Tagespostâ ĂŒber den Synodalen Weg in Deutschland. Dieser positioniere sich gegen Papst Franziskus und dessen Konzept der SynodalitĂ€t. WĂ€hrend fĂŒr Papst Franziskus das Konzept der SynodalitĂ€t  auf dem sensus fidei beruhe, die Struktur der katholischen Kirche (Einzeldiözese – Universalkirche) beachte, sich der Entscheidungskompetenz des Amtes (Bischöfe – Papst) unterordne und darauf abziele, den Glauben an Gott zu verlebendigen, zeige das vom Synodalen Weg vertretene Modell in allen genannten Punkten seine Unvollkommenheit gegenĂŒber der pĂ€pstlichen Initiative, so der Kardinal, der ein enger Mitarbeiter Papst Johannes Pauls II. und Papst Benedikts XVI. gewesen ist.
SelbstĂŒberschĂ€tzung und RealitĂ€tsverlust des DBK-Vorsitzenden?
An die Adresse des DBK-Vorsitzenden, Bischof Georg BĂ€tzing, gerichtet, der behauptete „die Kirche in Deutschland kann nicht warten, bis die Letzten so weit sind“, antwortete Kardinal Cordes im Interview: âĂuĂert sich hier bedauerliche RealitĂ€tsblindheit oder naive SelbstĂŒberschĂ€tzung? ⊠Nur unbelehrbare Kirchenleute können sich noch als âVorreiterâ einschĂ€tzen. – Und dann das ĂŒbermĂ€Ăige Sendungsbewusstsein! Geibels Wort: âAm deutschen Wesen soll die Welt genesenâ scheint trotz aller geschichtlichen Belehrung bei uns unausrottbar. Wir mĂŒssten nach Reformation und Kriegen wohl eher den Mund halten. Durch meine langjĂ€hrige Arbeit im Vatikan habe ich weltweit freundschaftliche Kontakte und weiĂ um das UnverstĂ€ndnis von Glaubenden, das der âsynodale Wegâ vielerorts hervorruft. Oder sind fĂŒr den DBK-Vorsitzenden die âLetztenâ vielleicht gar die, die sich nicht dem Zeitgeist ausliefern, sondern noch auf Gott und Jesus Christus setzen?â
Foto: Paul Josef Kardinal Cordes – Bildquelle: Wikipedia / Karl-Michael Soemer / CC BY-SA 3.0