„Der Papst ist nicht der Messias, sondern der Stellvertreter Christi“

Kardinal MĂĽller warnt, nicht in einen gewissen Papismus zu verfallen.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 9. Juni 2017 um 07:36 Uhr
Kardinal MĂĽller

Vatikan (kathnews/CNA Deutsch). Der Präfekt der Kongregation fĂĽr die Glaubenslehre, Kardinal Gerhard MĂĽller, hat die Gläubigen daran erinnert, dass der Heilige Vater nicht der Messias ist, sondern der Stellvertreter Christi. Der GlaubenshĂĽter warnte davor, nicht in einen gewissen Papismus zu verfallen. Bei der Vorstellung der italienischen Ausgabe seines Buches „Die Botschaft der Hoffnung: Gedanken ĂĽber den Kern der christlichen Botschaft“ erklärte der deutsche Kardinal, es habe ihn „beeindruckt, dass einige erbitterte Feinde von Johannes Paul II. und Benedikt XVI., die zu anderen Zeiten das Fundament der Theologie untergraben hatten, sich nun zu einer Form von Papismus konvertiert haben, der mir ein bisschen Angst macht.“

„Wir kehren zu den Diskussionen des Ersten Vatikanischen Konzils zurĂĽck, mit der Idee, dass fast alle Worte des Papstes unfehlbar seien“, warnte der deutsche Kardinal. „Aber der Papst ist nicht der Messias, sondern der Stellvertreter Jesu Christi, der Diener Jesu Christi“.

Wie die italienische Ausgabe von CNA berichtet, erklärte der kirchliche WĂĽrdenträger, die „Medien wĂĽrden den Papst als Persönlichkeit ansehen, aber Papst Franziskus erinnert stets an die Pflicht, sich im Glauben zu stärken.“

„In den ersten Tagen seines Pontifikats sagte Papst Franziskus, als sie ihm auf dem Petersplatz applaudierten: Applaudiert Jesus, nicht mir. Das ist die Perspektive des Papsttums“, so weiter Kardinal MĂĽller.

Der Präfekt der Kongregation fĂĽr die Glaubenslehre meinte, es „sei nicht gut, dass die Leute bei irgendeiner Sache, die sie ĂĽber den Papst lesen, zum Bischof oder zum Pfarrer gehen mit den Worten: ‚Der Papst hat gesagt…‘; denn der Hirte der Pfarrei ist der Pfarrer und der Hirte der Diözese ist der Bischof, in sichtbarer Einheit mit dem Papst.“

„Die wahren Freunde des Papstes sind nicht jene, die ihm schmeicheln“

„Man darf nicht alles auf den Papst konzentrieren, denn der Bischof und der Pfarrer sind die Hirten der Herde. Man darf nicht in einen gewissen Papismus verfallen. Die wahren Freunde des Papstes sind nicht jene, die ihm schmeicheln, sondern jene, die mit ihm und den Bischöfen zusammenarbeiten, um den Glauben zu aufrechtzuerhalten. Sicherlich haben die Kommunikationsmittel viel verändert, aber wichtig ist es, konkret in der Partikularkirche zu leben, in Einheit mit dem Papst“, unterstrich der Präfekt der Glaubenskongregation.

Textquelle: CNA Deutsch

Foto: Kardinal MĂĽller – Bildquelle: M. BĂĽrger, kathnews.de

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