„Der neue Messias“

„Für Fußballgläubige ist Pep Guardiola der Messias“. Wer am 24.7. abends das TV eingeschaltet hatte und den sogenannten Uli-Hoeneß-Cup verfolgt hat, dem sollte diese Phrase doch eigentlich nicht entgangen sein. Vielleicht hat dieser Satz bei dem einen nur ein Schmunzeln hervorgerufen, bei anderen vielleicht ein Lachen. Auf jeden Fall sollte uns dieser Satz doch eigentlich zum Nachdenken anregen, besonders uns, die wir an Christus – den wahren Messias – glauben, oder etwa nicht? Wie weit hat der moderne Fußball doch schon die Gestalt einer Pseudo-Religion angenommen: Fußballgläubige, die in die Fußball-Tempel pilgern; Fußballgötter, die auf dem „heiligen Rasen“ die Fans verzaubern; der Stürmer, der den Ball an den Querbalken nagelt oder Stürmer, die fleischgewordene Strafraumgespenster sind. Dies sind nur einige Phrasen aus der Welt des Fußballs, die uns zeigen wie sehr die Fußball-Religion ihre Fans oder Anhänger in den Bann zieht. Wie viele Spekulationen wurden im Vorhinein über Pep Guardiola geführt? Wie oft wird der Fußball als der Maßstab des Lebens angemaßt? Im Grunde ist es doch reinste Polemik, eine Pervertierung der wahren christlichen Werte, die von dieser Fußball-Religion betrieben wird. Etwas so Wahres, wie das Auferstehungsgeheimnis, das ganze Mysterium Christi, wird doch vom „modernen Fußball“ benutzt, verfälscht, ins Lächerliche gezogen. Ganz langsam, still und heimlich passiert es. Nicht wie eine groß angekündigte „Umsturzaktion“.
Dann kann es sein, dass so Kommentare wie z.B. von Matthias Sammer, der nach dem Champions-League-Finale sagte, dass dies alles, außer mit einer intakten Familie, nicht zu vergleichen sei, untergeht; oder wie z.B. David Alaba, der ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Meine Kraft liegt in Jesus“ trug. Niemand hat ihn daraufhin angesprochen, niemand hat dies gelobt. In der großen öffentlichen Presse, wurde nichts davon erzählt, nichts geschrieben, nichts berichtet. Es ist als Fazit zu ziehen, dass dies doch ein wirklicher trauriger Prozess ist, dessen Ausmaß viele Leute, zu viele Leute, womöglich verwirrt. Der wahre, heilige Gedanke wirklich ungemein verfälscht. Dort noch Courage zu zeigen wie z.B. durch David Alabas Zeugnis, ist wirklich lobenswert. Eine Pseudo-Religion die sich langsam entwickelt, für manche der Samstagabend ohne Sportschau sinnlos, langweilig, ein Weltuntergang ist, das brauchen wir doch wirklich nicht noch zusätzlich zu Kriegen und Ungerechtigkeit auf dieser Welt. Wieder bleibt uns nur das Gebet und das Aufmerksammachen auf die vielen „Fehler“, die passieren, gleichzeitig uns aber auch an die eigene Nase packen, denn niemand ist perfekt. Doch diesen Artikel als ein Zeugnis gegen den Fußball zu sehen ist falsch. Dieser Artikel will nur auf die Fußball-Religion aufmerksam machen. Fußball als Sport an sich bleibt doch eine gute Möglichkeit seine Freizeit ein bisschen aufzuwerten. Ich gucke mir auch gerne Fußballspiele an und verfolge sie mit Freude, doch es soweit kommen zu lassen, dass man fußballgläubig wird, wäre nicht so das Beste.
Foto: Kreuzigung Christi – Bildquelle: Manuel Gómez