Der Himmel

Katechismus der Katholischen Kirche.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 8. Januar 2013 um 21:37 Uhr
Sonnenuntergang

»Die in der Gnade und Freundschaft Gottes sterben und völlig gelĂ€utert sind, leben fĂŒr immer mit Christus. Sie sind fĂŒr immer Gott Ă€hnlich, denn sie sehen ihn, „wie er ist“ (1 Joh 3,2), von Angesicht zu Angesicht [Vgl. 1 Kor 13,12; Offb 22,4]. „Wir definieren kraft Apostolischer AutoritĂ€t, daß nach allgemeiner Anordnung Gottes die Seelen aller Heiligen … und anderer GlĂ€ubigen, die nach der von ihnen empfangenen heiligen Taufe Christi verstorben sind, in denen es nichts zu reinigen gab, als sie dahinschieden, … oder wenn es in ebendiesen damals etwas zu reinigen gab oder geben wird, wenn sie nach ihrem Tod gereinigt wurden, auch vor der Wiederannahme ihrer Leiber und dem allgemeinen Gericht nach dem Aufstieg unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus in den Himmel, das Himmelreich und das himmlische Paradies mit Christus in der Gemeinschaft der heiligen Engel versammelt waren, sind und sein werden, und nach dem Leiden und Tod des Herrn Jesus Christus das göttliche Wesen in einer unmittelbaren Schau und auch von Angesicht zu Angesicht geschaut haben und schauen – ohne Vermittlung eines Geschöpfes“ (Benedikt XII.: DS 1000) [Vgl. LG 49].

Dieses vollkommene Leben mit der allerheiligsten Dreifaltigkeit, diese Lebens- und Liebesgemeinschaft mit ihr, mit der Jungfrau Maria, den Engeln und allen Seligen wird „der Himmel“ genannt. Der Himmel ist das letzte Ziel und die ErfĂŒllung der tiefsten SehnsĂŒchte des Menschen, der Zustand höchsten, endgĂŒltigen GlĂŒcks. Im Himmel leben heißt „mit Christus sein“[Vgl. Joh 14,3; Phil 1,23; 1 Thess 4,17]. Die AuserwĂ€hlten leben „in ihm“, behalten oder, besser gesagt, finden dabei jedoch ihre wahre IdentitĂ€t, ihren eigenen Namen [Vgl. Offb 2,17]: „Leben heißt mit Christus sein; wo Christus ist, da ist somit das Leben, da das Reich“ (Ambrosius, Luc. 10, 121). Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat uns Jesus Christus den Himmel „geöffnet“. Das Leben der Seligen besteht im Vollbesitz der FrĂŒchte der Erlösung durch Christus. Dieser lĂ€ĂŸt jene, die an ihn geglaubt haben und seinem Willen treu geblieben sind, an seiner himmlischen Verherrlichung teilhaben. Der Himmel ist die selige Gemeinschaft all derer, die völlig in ihn eingegliedert sind.

Dieses Mysterium der seligen Gemeinschaft mit Gott und all denen, die in Christus sind, geht ĂŒber jedes VerstĂ€ndnis und jede Vorstellung hinaus. Die Schrift spricht zu uns davon in Bildern, wie Leben, Licht, Frieden, festliches Hochzeitsmahl, Wein des Reiches, Haus des Vaters, himmlisches Jerusalem und Paradies: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist; das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9). Da Gott unendlich erhaben ist, kann er nur dann gesehen werden, wie er ist, wenn er selbst den Menschen sein Mysterium unmittelbar schauen lĂ€ĂŸt und ihn dazu befĂ€higt. Diese Schau Gottes in seiner himmlischen Herrlichkeit wird von der Kirche „die beseligende Schau“ [visio beatifica] genannt.

„Welcher Ruhm, welche Lust wird es sein, wenn du zugelassen wirst, um Gott zu schauen, wenn du der Ehre gewĂŒrdigt wirst, mit Christus, deinem Herrn und Gott, die Freude des ewigen Heils und Lichts zu genießen …‚ mit den Gerechten und Freunden Gottes im Himmelreich dich der Wonne der verliehenen Unsterblichkeit zu freuen!“ (Cyprian, ep. 58, 10,1). In der Herrlichkeit des Himmels erfĂŒllen die Seligen weiterhin mit Freude den Willen Gottes. Sie tun dies auch in bezug auf die anderen Menschen und die gesamte Schöpfung, indem sie mit Christus herrschen; mit ihm werden sie „herrschen in alle Ewigkeit“ (Offb 22,5) [Vgl. Mt 25,21.23].«

Textquelle: KKK [1023-1029]

Foto: Sonnenuntergang – Bildquelle: Kathnews

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