Denn eure Erlösung ist nahe (Lk 21,28)
Die Taliban nehmen weite Teile Afghanistans ein. Etliche Menschen fliehen. Frauen und Kinder fürchten eine Zukunft voller Unterdrückung und Entwürdigung. Kabul wird von Anschlägen heimgesucht, die viele Opfer hervorbringen. Die deutschen Medien gendern die Taliban. Corona hält an. Der Druck auf Ungeimpfte steigt. Wie lange wird es dauern, bis man nur noch mit Impfpass oder selbst bezahltem Test die Heilsmittel der Kirche empfangen darf? Viele evangelische Gemeinden schlagen diesen Weg bereits ein. Steht die Gesundheit nun auch in der Kirche auf Platz eins, nicht mehr Gott und das ewige Leben?
Medienwirksame Geistliche verkünden in Deutschland freimütig Häresien, ohne Konsequenzen zu fürchten, ebenso wenig ein evangelischer Pfarrer, der mit Collar und Phantasiestola in einem Grünenwerbespot auftritt.
Mit Traditionis Custodes wird die Alte Messe beschnitten. Das Motu Proprio wirkt wie ein „Spaltpilz“ (Klösges), der tiefe Gräben hinterlässt. Währenddessen greift der liturgische Missbrauch um sich, so z.B. in einer Gemeinde in Mexiko, wo Pachamama als Monstranz verwendet wird. Zugleich wird ein Priester in Costa Rica suspendiert, weil er die Hl. Messe im Neuen Ritus auf Latein und ad orientem gelesen hat.
Hexenjagden auf Kardinäle, Bischöfe, Priester, die zu konservativ sind, häufen sich. Kardinäle wie George Pell und Rainer Maria Woelki werden an den Pranger gestellt. Neulich wurde ein Diözesanpriester in den USA bei einer Missbrauchshotline angeschwärzt, weil er einem Hund keine Kommunion spenden wollte. Gleichzeitig schafften es in den USA hochrangige Geistliche wie McCarrick, die sich des Missbrauchs und sexuellen Fehlverhaltens schuldig gemacht haben, jahrzehntelang unerkannt zu bleiben.
Waldbrände und Fluten zerstören den Lebensraum vieler Tiere und auch Menschen. Anstatt zu helfen, echauffieren sich die einen über die falsche politische Gesinnung einiger Helfer vor Ort. Die anderen nehmen die Katastrophen zum Vorwand, erneut in das Mantra des Klimawandels einzustimmen.
Die Welt nimmt zunehmend apokalyptische Züge an. Wir befinden uns in der Endzeit. Dies und noch viel mehr hat Christus selbst angekündigt. Er rief seine Jünger zur Wachsamkeit auf. Diese Entwicklungen sollen uns nicht in die Verzweiflung führen. Und doch müssen wir alles bewusst und wachsam registrieren. Wir dürfen uns nicht davor verschließen, weil das alles so ungeheuerlich und negativ ist. Das ist die Realität und diese sollen wir mit prophetischem Blick zur Kenntnis nehmen, das heißt mit Gottes Augen aus der Perspektive der gesamten Heilsgeschichte. Und wenn wir das tun, müssen wir uns bereitmachen und unsere Häupter erheben, denn unsere Erlösung ist nahe (Lk 21,28). Nicht die Mächtigen dieser Welt, sondern Christus, der Friedenskönig, hat das letzte Wort. Er begründet als Messias das Friedensreich, auf das die Menschen schon im Alten Bund vorbereitet worden sind, zusammen mit seiner Mutter, der Gebira, der Königinmutter. Es fällt auf, wie sich in den letzten Jahrhunderten die Muttergotteserscheinungen mehren. Immer wieder ruft die Gottesmutter zum Frieden auf. Was ist Frieden und was bedeutet es, dass wir uns angesichts der immer schlimmer werdenden Zustände bereitmachen sollen?
Schalom meint das umfassende Heil, das von Gott kommt. Er ist eine Frucht des Hl. Geistes und hängt mit Christus zusammen. Dieser sagt zu seinen Aposteln: Frieden hinterlasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch (Joh 14,27). Das müssen wir ernst nehmen und begreifen, dass wir den Frieden von Gott erbitten müssen. Zugleich möchte Jesus, dass wir Friedensstifter sind (Mt 5,9). Dabei sollen wir nicht symptomatisch handeln, sondern an die Substanz gehen, den Frieden gleichsam an der Wurzel packen. Wie geschieht das? Paulus gibt darauf eine Antwort: Lasst euch mit Gott versöhnen (2 Kor 5,20). Der erste Frieden, den wir schließen müssen, um überhaupt zu Friedensstiftern unter den Menschen werden zu können, ist der Friede mit Gott. Deshalb ist der Begriff der Umkehr in den Zeiten der Endzeit elementar. Was wir also zuerst brauchen, um den Frieden Christi empfangen zu können, ist die persönliche Umkehr. Davon ausgehend können wir Frieden in die Familien, in die Gesellschaft, in die Kirchengemeinden, in die Nationen bringen. Dieser Friedensweg ist auch das Programm Johannes Pauls II gewesen, dem wir wesentlich den gewaltlosen Niedergang der Sowjetunion zu verdanken haben. Immer wieder hat er eine Herzensumgestaltung gefordert ganz nach dem Prinzip: Mehr als alles hüte dein Herz; denn von ihm geht das Leben aus (Spr 4,23).
Die Gottesmutter ruft bei den Erscheinungen an den verschiedensten Orten immer wieder zu Umkehr, Buße, Fasten und Gebet auf. Sie führt die Menschen tiefer in die Botschaft Christi hinein, ganz im Einklang mit ihrem Sohn, dem Friedensfürsten, und ganz mit der Kernbotschaft: Was er euch sagt, das tut (Joh 2,5)! Sie kämpft an vorderster Front im geistigen Kampf der Endzeit, bei dem ihr unbeflecktes Herz triumphieren wird.
Machen wir uns also bereit angesichts der sich stetig verstärkenden Wehen der Endzeit und kehren wir um! Schließen wir Frieden mit Gott! Lassen wir uns von den antichristlichen Strömungen unserer heutigen Zeit nicht täuschen und verlieren wir nicht den Mut! Sagen wir dem Bösen den Kampf an, denn Christus ist nahe. Ausgestattet mit den Früchten, Gaben und Charismen können wir ihm die Stirn bieten. Kämpfen wir mit den Waffen des guten Hirten und haben wir keine Angst, uns vor der Welt lächerlich zu machen.
Erkennen wir die Absurdität unserer heutigen Ideologien wie der Genderdoktrin und wehren wir uns gegen sie. Erkennen wir die lebensfeindlichen Bestrebungen, die vor allem die Katholische Kirche zu unterwandern versuchen. Sprechen wir es offen an, dass der Synodale Weg und seine Forderungen zum Scheitern verurteilt sind. Legen wir unseren Finger in die Wunde der sich bildenden Zwei-Klassen-Gesellschaft aufgrund von Corona.
Wehren wir uns gegen Geistliche, die liturgischen Missbrauch betreiben und uns die Sakramente in einer so beschwerlichen Zeit verwehren. Lassen wir uns nicht alles gefallen!
Verpflichten wir uns stets darauf, die Wahrheit zu suchen und nicht vorschnell zu verurteilen, auch bei der Aufarbeitung von Missbrauch! Niemandem ist geholfen, das Kind mit dem Bade auszuschütten und in der Kirche eine #metoo-Mentalität zu etablieren.
Erkennen wir die wirklichen Missstände in der Katholischen Kirche und merzen wir den Synkretismus aus! Fallen wir endlich wieder auf die Knie und beten wir den Herrn in der Eucharistie an, statt stundenlange Gremiensitzungen abzuhalten, die die Probleme verschlimmern, statt sie zu lösen! Verkündigung statt Verbürokratisierung des Glaubens, Anbetung statt Gestaltung, konkrete Liebestat statt Solidaritätsbekundungen!
Stärken wir den christlichen Glauben und werden wir wieder missionarisch! Vernetzen wir uns und vereinen wir unsere Kräfte für die Evangelisierung der Welt. Fangen wir jene auf, die in der spirituellen Wüste unseres Kontinents verdursten, und tränken wir sie mit dem lebendigen Wasser! Lernen wir wieder zu schätzen, wo die wahren Freuden liegen! Es ist kurz vor zwölf und Jesus sagt diese Tage im Evangelium: Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet (Mt 24,44).
Foto: Feuer – Bildquelle: Margarete Strauss