Das opferfreudige Herz Jesu
»Jesus brachte mit Freude alle Opfer, selbst das seines Lebens auf dem Altare des Kreuzes für die unsterblichen Seelen, weil er sie über alles liebt und sie auf jeden Fall retten will. Die Opferfreudigkeit seines Heiligsten Herzen zeigt uns der göttliche Heiland vornehmlich in den Stunden der qualvollsten Todesangst am Ölberg. Er sieht sich beladen mit allen Vergehen und Sünden und Lastern der Welt, mit aller Lieblosigkeit und Undankbarkeit der Menschen, selbst jener Seelen, die er mit Liebe und Wohltaten überschüttet. Er sieht, wie sein Leiden für so viele nutzlos ist und dass viele, trotz seines Todes, verloren gehen werden.
Seine menschliche Natur sträubt sich gegen all dieses Leiden. Der Kelch des Leidens möge, so wĂĽnscht sie an ihm vorĂĽbergehen. Doch sein göttliches liebestrahlendes Herz erklärt opferfreudig dem himmlischen Vater: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ (Mt 26,39). Nicht durch auĂźergewöhnliche Taten, sondern durch uneingeschränkte Hingabe an den Willen Gottes zeigt sich der opferbereite Heroismus.«
Textquelle: Kalender mit tridentinischem Heortologium 2012, Franziska-Verlag, [„Heilige Dein Tagewerk“].
Foto: Kelch – Bildquelle: C. Steindorf, kathnews