Christen ohne Kreuz – Diskussionen über Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm reißen nicht ab

Offener Brief an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und EKD-Chef durch deutschjüdischen Geschichtsprofessor Dr. Michael Wolffsohn.
Erstellt von Felizitas Küble am 15. November 2016 um 19:38 Uhr
Kardinal Reinhard Marx

München (kathnews/CF/bild.de). Kürzlich hat CHRISTLICHES FORUM darüber berichtet, daß sich der Münchner Geschichtsprofessor Dr. Michael Wolffsohn sehr skeptisch über das Verhalten der beiden Kirchenleiter (Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm) äußerte, weil diese Herren auf dem islamisch kontrollierten Tempelberg sowie an der Klagemauer in Jerusalem ihr Amtskreuz abgenommen haben. Der deutschjüdische Historiker kritisierte die Unterwürfigkeit der beiden Repräsentanten, wobei Bedford-Strohm den Rat der EKD (Evangelischen Kirche in Deutschland) leitet – und Kardinal Reinhard Marx neben seinem Amt als Erzbischof von München zugleich als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz fungiert.

Nun hat sich Prof. Wolffsohn am 14. November 2016 in „BILD“-online erneut zu diesem seit vielen Wochen debattierten Thema geäußert und einen Offenen Brief an Kardinal Marx und EKD-Chef Bedford-Strohm veröffentlicht. Das Schreiben beginnt mit den Worten: „Verkehrte Welt: Sie, die höchsten Vertreter des Christentums in Deutschland, legen das Kreuz ab. DAS Symbol des Christentums.“ – Sodann stellt der Historiker klar: „Als Jude habe ich Ihre Haltung kritisiert, denn ebenso wie Sie Muslimen und Juden gegenüber Toleranz leben, dürfen Sie umgekehrt Toleranz von Muslimen und Juden Ihnen gegenüber erwarten.“ Er kritisiert, daß die beiden Herren sich „der Forderung Ihres islamischen Gastgebers unterworfen“ hätten und fügt hinzu: „Sie haben dann darauf hingewiesen, dass Sie auch an der Klagemauer das Kreuz abgelegt hätten, weil die jüdischen Verantwortlichen sie ebenfalls darum gebeten hätten.“

Dazu stellt Wolffsohn fest, daß diese Erklärung nicht zutreffe: „Meine Recherchen in Israel ergaben, dass kein politischer, militärischer oder religiöser Vertreter Israels Sie hierzu aufgefordert hat. Nicht auszuschließen ist, dass irgendeine jüdische Privatperson Sie hierum gebeten hatte. Doch diese kann nicht im Namen Israels oder „der“ Juden auftreten.“ Sodann wendet sich der Autor direkt an Bischof Bedford-Strohm: „Sie warfen Kritikern auf der Pressekonferenz der EKD-Synode in Magdeburg vor, diese würden einen „Kulturkampf“ inszenieren, „um zu zeigen, der Islam sei intolerant.“ Nicht der Islam ist das Thema. Sie sind es. Sie und Kardinal Marx unterwerfen sich als Christen. Wo bleibt Ihre Vorbildfunktion, wo Ihr Bekennermut, wo Ihre Zivilcourage?“

Quelle für die Zitate: bild.de

Foto: Kardinal Marx – Bildquelle: Wolfgang Roucka

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