Bischof von Innsbruck: Ein Christ kann nicht Antisemit sein

Klares Nein des katholischen Lehramtes zum Antijudaismus.
Erstellt von Radio Vatikan am 9. Juli 2015 um 15:41 Uhr
Vaticanum II, Papst Paul VI.

Innsbruck (kathnews/RV/Kap). Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer hat das Verbot des Kultes um Anderl von Rinn bekräftigt. Er folgt damit der klaren Linie seiner Vorgänger Reinhold Stecher und Alois Kothgasser, die der antijĂĽdischen Ritualmordlegende ebenfalls eine klare Absage erteilten. Im Vorfeld der dennoch alljährlich am Sonntag nach dem 12. Juli privat organisierten Wanderung zum „Judenstein“ bei Rinn veröffentlichte Scheuer am Mittwoch eine Erklärung, die die schuldbewusste Abkehr der katholischen Kirche von jedem Antijudaismus in der Konzilserklärung „Nostra aetate“ ebenso in Erinnerung ruft wie die Haltung von Papst Franziskus, der sagte, wegen der gemeinsamen Wurzeln der beiden Religionen „kann ein Christ nicht Antisemit sein“.

Hin und wieder gebe es Initiativen und Beiträge, die den Anschein erwecken könnten, der „Anderlkult“ sei immer noch lebendig, schrieb Scheuer. Wörtlich setzte er fort: „Mit aller Klarheit und Entschiedenheit halte ich fest: Kirchlich betrachtet ist der Kult tot! Kleine Privatinitiativen stellen sich eindeutig auĂźerhalb der kirchlichen Gemeinschaft.“

Foto: Papst Paul VI. in der Konzilsaula – Bildquelle: Lothar Wolleh / Wikipedia

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