Bischof Overbeck will Frauen in allen Weiheämtern

Bochum (kathnews). Die Deutsche Bischofkonferenz hat den Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck zum Leiter der Glaubenskommission gewählt. Eine seine ersten öffentlichen Äußerungen in dieser Funktion läßt aufhorchen: Bischof Overbeck sprach  sich vor kurzem für die Zulassung von Frauen zu allen (!) Weiheämtern aus.
Das kann nicht unwidersprochen bleiben. Katholiken nehmen solche der Glaubenslehre der Kirche widersprechende Aussagen nicht hin. Sie wenden sich an Rom. So die katholische Laienbewegung „Initiative Dubium“, die sich in den vergangenen Monaten schon mehrmals u.a. im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg zu Wort gemeldet hat. Andre Wiechmann, der Sprecher der Laieninitiative, hat einen Brief an die Glaubenskongregation gerichtet mit der Bitte um Prüfung der jüngsten Aussagen des Essener Bischof. Kathnews veröffentlicht den Brief an den Präfekten im vollen Wortlaut:
Congregatio pro doctrina fidei
Eminenz Luis Kardinal Ladaria SJ
Palazzo del Sant’Uffizio
00120 Città del Vaticano
Bochum, 29.09.2021
Äußerungen seitens Bischof Dr. Franz Josef Overbeck zu Weiheämter für Frauen
Hochwürdige Eminenz Luis Kardinal Ladaria,
die katholische Kirche in Deutschland befindet sich auf dem synodalen Weg.
Gemeinsam mit zwei weiteren Katholiken habe ich zum Pfingstfest ein Dubium über Ihre Kongregation auf den Weg nach Rom gebracht. Hier bringen wir unsere Zweifel in Bezug auf die Einheit der katholischen Kirche in Deutschland mit Rom zum Ausdruck. Einer der vorgetragen Zweifel bezieht sich auf die Debatte um die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern und ist wie folgt formuliert:
„Wenn auf dem Synodalen Weges in Deutschland die Forderung nach der Priesterweihe für Frauen erhoben wird und die Diskussion darüber weitergeht, obwohl Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis von 1994 erklärt hat, dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen zu Priestern zu weihen, diese Lehre mit der Offenbarung aufs Engste verbunden ist, zum Depositum fidei gehört und darum die endgültige Zustimmung der Gläubigen verlangt, weil die Lehre auf dem geschriebenen Wort gegründet ist und in der Überlieferung der Kirche von Anfang an beständig bewahrt und angewandt worden ist und vom ordentlichen und universalen Lehramt unfehlbar, definitiv und unveränderlich vorgetragen worden ist (vgl. Vatikanum II, Lumen gentium 25, 2), liegt dann ein Schisma im Sinne des can. 751 vor?“
(Erster Zweifel des Dubiums vom 23.05.2021)
Unsere Zweifel befeuert der Essener Bischof Dr. Franz Josef Overbeck nun durch seine aktuellen Aussagen, die über das Portal katholisch.de am 28.09.2021 veröffentlicht wurden. Danach befürworte der Essener Bischof die „Öffnung von allen Weiheämtern für Frauen“, also auch den Zugang zum Priesteramt, totz der klaren Aussagen von Papst Johannes Paul II., dass die Lehre von der Unmöglichkeit der Priesterweihe von Frauen unfehlbar, definitiv und damit unveränderlich ist. Nach dem kanonischen Strafrecht stellt die hartnäckige Infragestellen dieser Lehre eine Straftat dar (can. 1365 reformiertes Strafrecht). Das Portal zitiert den Bischof wie folgt.
„Für Menschen mit der tiefen Ãœberzeugung von der Gleichheit aller Menschen ist die bisherige Ämterpraxis und der Zugang zu ihnen in der Kirche faktisch nicht mehr nachvollziehbar.“
Den gesamten Artikel finden Sie unter
Ich bitte Sie, werte Eminenz, die aktuellen Aussagen seitens Bischof Overbeck im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit der katholischen Lehre zu überprüfen.
Bischof Overbeck hat zudem in seiner Funktion als Leiter der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz eine wichtige Vorbildfunktion. Welche verwirrende Wirkung hat eine solche Aussage in einem solchem Amt für das Volk Gottes?
Ich bitten Sie, Eminenz Luis Kardinal Ladaria, die Verwirrungen rund um die Aussagen von Bischof Overbeck aufzulösen. Eine klare Positionierung seitens Rom ist aktuell so nötig wie noch nie zuvor.
Bitten wir auch den heiligen Erzengel Michael, dessen Fest die Kirche heute feiert, um Hilfe in den aktuellen Verwirrungen, die seitens des synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland und Ihrer Bischöfe entstehen.
Beste Grüße aus Wattenscheid,
Andre Wiechmann
Foto: Petersdom – Bildquelle: Radomil, CC