Bischof Bertram Meier hat in Ottobeuren zehn Priester geweiht

Weit ĂŒber 2000 GlĂ€ubige freuten sich ĂŒber die Neupriester der Priesterbruderschaft St. Petrus. - Ein Beitrag von Clemens Victor Oldendorf.
Erstellt von Clemens Victor Oldendorf am 14. Juni 2023 um 17:55 Uhr

Ottobeuren (kathnews). Am vergangenen Samstag, den 10. Juni 2023, war das stein- und skulpturgewordene Juwel barocker Lebens- und Glaubensfreude, als das sich die Wallfahrtsbasilika und Benediktinerabtei Ottobeuren, unweit von Memmingen prĂ€sentiert, Schauplatz der diesjĂ€hrigen Priesterweihen des Priesterseminars St. Petrus in Wigratzbad. Zehn Diakone der gleichnamigen Priesterbruderschaft schritten zum Weihealtar, die der zustĂ€ndige Diözesanbischof, Dr. Bertram Meier, schon im vergangenen Jahr geweiht hatte. Jetzt erteilte er ihnen, selbstverstĂ€ndlich wieder den ĂŒberlieferten Riten des römisch-tridentinischen Pontificale Romanum folgend, auch das Sakrament der heiligen Priesterweihe, auf dessen Empfang alles im Priesterseminar ausgerichtet ist, die philosophisch-theologischen Studien, die geistig-geistliche Formung, schließlich die seelsorglich-liturgische Ausbildung und Vorbereitung, vor allem aber das ganze persönliche Streben und Sehnen der Weihekandidaten.

Eigentlich zwei Priesterseminare in einem

Das Wigratzbader Seminar ist mit seinen zwei Sprachgruppen, der deutschen und französischen, in denen sich die Studien und das Gemeinschaftsleben vollziehen, eigentlich als Doppelseminar anzusehen oder sozusagen statistisch wie zwei getrennte StĂ€tten der Priesterausbildung zu behandeln. Freilich, in der lateinischen Liturgie kommen alle zusammen, und so streckten sich die frankophonen (in leichter Überzahl) und die deutschsprachigen Ordinandi gemeinsam vor dem Hochaltar und dem davor knieenden Bischof Meier zur Allerheiligenlitanei in Prostratio zu Boden.

Schon beim Einzug und spĂ€ter beim Verlassen der Kirche nach vollzogener Weihehandlung war dieses Bild eindrucksvoll in Zeiten, in denen die alljĂ€hrliche Feier einer Priesterweihe selbst in territorial großen BistĂŒmern nicht mehr gewiss ist. Und wenn sie stattfindet, sind schon fĂŒnf Weihekandidaten in einem Weihejahrgang eine selten erreichte Zahl.

Gottes und des Priesters Heiligkeit stört eine religiös verbrÀmte Wellness und fordert uns heraus

In seiner Predigt ließ Bischof Bertram aufhorchen mit dem wuchtigen Hinweis, man mĂŒsse wieder wagen, von Gottes Heiligkeit zu sprechen. Lange schon habe man sich an ein letztlich harmloses Gottesbild gewöhnt, so dass einem die Heiligkeit Gottes letztlich irgendwie peinlich geworden sei. Und doch sei sie es, die wieder zur Geltung kommen mĂŒsse und mit ihr der Anspruch an alle Getauften und Gefirmten und ihr BemĂŒhen, Anteil an Gottes Heiligkeit zu erlangen. Besonders gelte das vom Priester, dessen Heiligkeit der Heiligkeit Gottes entsprechen mĂŒsse, vor den er am Altar hintritt. Seelsorge und Sakramentenspendung erschienen so vor dem geistigen Auge den Zuhörern als priesterlicher Heiligungsdienst an den GlĂ€ubigen.

Echte VitalitÀt des Katholischen

Der Schwung und die Fröhlichkeit eines bayrisch-barocken katholischen LebensgefĂŒhls gingen am Samstag in Ottobeuren eine gelungene Liaison mit dem vitalen Elan des  Savoir vivre des französischen Katholizismus traditioneller PrĂ€gung ein, wie er sich zuletzt in der Pfingstwallfahrt nach Chartres in zahlenmĂ€ĂŸig bisher niegekannten Dimensionen manifestiert hatte.

Dem Abt und der Benediktinergemeinschaft von Ottobeuren sei fĂŒr ihre herzliche Gastfreundschaft gedankt und dem Augsburger Oberhirten, der sich sicher und ungezwungen in der ĂŒberlieferten Weiheliturgie bewegt hat, fĂŒr seine selbstverstĂ€ndliche VĂ€terlichkeit gegenĂŒber der Petrusbruderschaft als Teil des ihm anvertrauten Sprengels.

Ein Kurzvideo von den Priesterweihen siehe hier.

Bild: Deckenfresko Bailika Ottobeuren – Bildquelle: Riessdo / Wikipedia

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