Benetton sorgt für Entrüstung

Vatikan (kathnews). Mit einer neuen Kampagne unter dem Titel „Unhate“ („Nicht-Hass“) hat Benetton wieder einmal große Empörung ausgelöst. Die italienische Modekette, welche seit Jahren bekannt für ihre provokante Werbung ist, zeigt auf einem Plakat Papst Benedikt XVI. und den ägyptischen Imam Ahmed el Tajjeb, eng umschlungen bei einem Kuss auf den Mund. Die Fotomontage hatte Benetton unweit des Vatikans aufhängen und fotografieren lassen. Als absolut unannehmbar bewertete Vatikansprecher Federico Lombardi das Werbeplakat. „Es zeigt einen schweren Mangel an Respekt gegenüber dem Papst, einen Angriff auf die Gefühle der Gläubigen“, so Lombardi.

Kritik kam auch von Luca Borgomeo, dem Chef des katholischen Fernsehverbandes in Italien. Er forderte Benetton auf, die Reklame zurückzuziehen. Dies ist zwischenzeitlich geschehen. Laut einem Bericht des Nachrichtensenders N24 teilte Benetton nach der Rücknahme des Papstbildes mit, in der neuen Werbekampagne ginge es „ausschließlich um den Kampf gegen die Kultur des Hasses“. Es handele sich um eine „konstruktive Provokation“, so Vize-Unternehmenschef Alessandro Benetton. Ziel wäre es, „das Ideal der Toleranz weithin sichtbar zu machen“. Das Unternehmen würde soziale Ziele verfolgen und setze sich aktiv für humanitäre Angelegenheiten ein. Dies hätte „nicht auf andere Weise global kommuniziert werden können“. Ferner hieß es, das Modehaus habe die „Gefühle der Gläubigen“ nicht verletzen wollen.

Foto: Petersdom – Bildquelle: M. Bürger, kathnews