Bartholomaios I. würdigt Demokratiebewegung

Patriarch kämpft für Wiedereröffnung von Priesterseminar und theologischer Hochschule.
Erstellt von Radio Vatikan am 24. Juli 2013 um 10:49 Uhr

Istanbul (kathnews/RV). Patriarch Bartholomaios I. hat die Demokratiebewegung in der Türkei gewürdigt. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel bekundete dies bei einem Essen zum Fastenbrechen des Bürgermeisters von Istanbul für die Repräsentanten der religiösen Minoritäten. Das berichtete die in Wien situierte Stiftung „Pro Oriente“ in einer Pressemitteilung am Sonntag. In der türkischen Gesellschaft wachse offenkundig der Wunsch nach Demokratie und Gerechtigkeit, sagte der Patriarch im Angesicht zahlreicher Vertreter der Staatsmacht und des konsularischen Corps. Zugleich würdigte der Ökumenische Patriarch aber die Schritte, die Ministerpräsident Recep Erdogan und seine Regierung im Hinblick auf die Situation der Minderheiten unternommen hätten, „die lange Zeit diskriminiert wurden und viel zu leiden hatten“. Trotz dieser Leiden sei es den christlichen Kirchen gelungen, zu überleben und dank ihrer Präsenz gleiche die türkische Gesellschaft „einem vielfältigen Garten mit unterschiedlichen Blumen“. Er könne aber nicht verstehen, warum es der türkischen Politik, die nach einer Lösung des Kurdenproblems und einer stärkeren Demokratisierung der Gesellschaft suche, bisher nicht gelungen sei, die oftmals versprochene Wiedereröffnung des Priesterseminars und der angeschlossenen Theologischen Hochschule auf der Prinzeninsel Chalki durchzuführen. Damit verwies der Ökumenische Patriarch auf die 1971 geschlossene Theologische Hochschule auf Chalki, die eine der bedeutendsten Pflegestätten der theologischen Wissenschaft in der ganzen orthodoxen Welt war.

Regierung soll sich für die entführten Metropoliten einsetzen

Ausdrücklich appellierte Bartholomaios I. an die Regierung in Ankara, sich für die Befreiung der beiden entführten Metropoliten von Aleppo – Boulos Yazigi und Mar Gregorios Youhanna Ibrahim – einzusetzen. Wörtlich sagte der Patriarch in diesem Zusammenhang: „Ihre Entführung hat die christliche Welt schwer erschüttert und unter allen Christen des Nahen Ostens Sorge ausgelöst, die immer größer wird“. Abschließend lud Bartholomaios I. alle Anwesenden dazu ein, für die beiden entführten Bischöfe zu beten. Nach Berichten von Augenzeugen war der Applaus der Gäste aus dem staatlichen Bereich nach der kurzen Rede des Ökumenischen Patriarchen „verhalten“. Bürgermeister Kadir Topbas versicherte aber, dass er sich weiterhin entschlossen für die Wiedereröffnung des Priesterseminars und der Theologischen Hochschule auf Chalki einsetzen werde.

Foto: Orthodoxe Kirche – Bildquelle: Andreas Gehrmann

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