Bald etwa Geschlechtertausch in ganz Deutschland?

Weibliche Anrede fĂŒr MĂ€nner an UniversitĂ€t Potsdam.
Erstellt von Felizitas KĂŒble am 5. Juli 2013 um 22:35 Uhr
Deutschland in Europa

Potsdam (kathnews/CF/JF). An der UniversitĂ€t Potsdam werden Professoren und Dozenten kĂŒnftig nur noch mit der weiblichen Form angesprochen. Darauf einigte sich der Senat in seiner GeschĂ€ftsordnung, wie die Potsdamer Neuesten Nachrichten berichten. Die Anrede „Professorin“ oder „Rektorin“ gilt nun fĂŒr beide Geschlechter. Die Arbeitsgruppe fĂŒr eine „geschlechtersensible Sprachreform“ hĂ€tte sich fĂŒr diese Variante entschieden, da „nach Jahrhunderten einer vom patriarchalischen Denken geprĂ€gten Sprache die Zeit reif fĂŒr eine durchgehend weibliche Bezeichnung ist“. Nach Vorstellungen des Senates soll die Sprachverordnung Vorbildcharakter fĂŒr andere Satzungen der UniversitĂ€t besitzen.

Die Potsdamer folgten damit der UniversitĂ€t Leipzig, die als erste deutsche Hochschule Dozenten oder Studenten prinzipiell als „Dozentinnen“ oder „Studentinnen“ ansprechen will. „Mir fehlt einfach die Phantasie dafĂŒr, daß die MĂ€nner unter der neuen Sprachregelung leiden könnten“, verteidigte die Leipziger Rektorin, Beate SchĂŒcking, die Maßnahme gegenĂŒber der SĂŒddeutschen Zeitung. „Wir Frauen haben uns doch auch daran gewöhnt, daß man uns als Frau Professor anspricht.“ An dem Spracheingriff wurde innerhalb der Leipziger UniversitĂ€t allerdings schon massive Kritik geĂŒbt. Die Juristische FakultĂ€t hatte bereits angekĂŒndigt, die Verordnung nicht zu ĂŒbernehmen. „Kein mĂ€nnlicher Student der JuristenfakultĂ€t Leipzig muß damit rechnen, als ‘Studentin’ angesprochen zu werden“, versicherte ihr Dekan Christian Berger. Der Hochschulleitung empfahl er die RĂŒckkehr zur ernsthaften Arbeit.

Foto: Deutschland in Europa – Bildquelle: TUBS, CC bei Wikimedia Commons

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