Bald etwa Geschlechtertausch in ganz Deutschland?

Potsdam (kathnews/CF/JF). An der UniversitĂ€t Potsdam werden Professoren und Dozenten kĂŒnftig nur noch mit der weiblichen Form angesprochen. Darauf einigte sich der Senat in seiner GeschĂ€ftsordnung, wie die Potsdamer Neuesten Nachrichten berichten. Die Anrede âProfessorinâ oder âRektorinâ gilt nun fĂŒr beide Geschlechter. Die Arbeitsgruppe fĂŒr eine âgeschlechtersensible Sprachreformâ hĂ€tte sich fĂŒr diese Variante entschieden, da ânach Jahrhunderten einer vom patriarchalischen Denken geprĂ€gten Sprache die Zeit reif fĂŒr eine durchgehend weibliche Bezeichnung istâ. Nach Vorstellungen des Senates soll die Sprachverordnung Vorbildcharakter fĂŒr andere Satzungen der UniversitĂ€t besitzen.
Die Potsdamer folgten damit der UniversitĂ€t Leipzig, die als erste deutsche Hochschule Dozenten oder Studenten prinzipiell als âDozentinnenâ oder âStudentinnenâ ansprechen will. âMir fehlt einfach die Phantasie dafĂŒr, daĂ die MĂ€nner unter der neuen Sprachregelung leiden könntenâ, verteidigte die Leipziger Rektorin, Beate SchĂŒcking, die MaĂnahme gegenĂŒber der SĂŒddeutschen Zeitung. âWir Frauen haben uns doch auch daran gewöhnt, daĂ man uns als Frau Professor anspricht.â An dem Spracheingriff wurde innerhalb der Leipziger UniversitĂ€t allerdings schon massive Kritik geĂŒbt. Die Juristische FakultĂ€t hatte bereits angekĂŒndigt, die Verordnung nicht zu ĂŒbernehmen. âKein mĂ€nnlicher Student der JuristenfakultĂ€t Leipzig muĂ damit rechnen, als âStudentinâ angesprochen zu werdenâ, versicherte ihr Dekan Christian Berger. Der Hochschulleitung empfahl er die RĂŒckkehr zur ernsthaften Arbeit.
Foto: Deutschland in Europa – Bildquelle: TUBS, CC bei Wikimedia Commons