Auf nach Rio!

Rio de Janeiro (kathnews/BDKJ). In zwei Wochen beginnt in Rio de Janeiro der XXVIII. Weltjugendtag. Rund 2.000 junge Pilgerinnen und Pilger aus Deutschland machen sich in diesen Tagen auf den Weg nach Brasilien. Dort werden vermutlich mehr als 2 Millionen jugendliche Teilnehmende Papst Franziskus treffen. „Ich freue mich darauf, zusammen mit den jungen Pilgerinnen und Pilgern den Weltjugendtag zu erleben. Papst Franziskus macht seine erste große Auslandsreise nach Brasilien und wir dürfen gespannt sein, wie er den Jugendlichen begegnet“, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz. „Rio ist eine Stadt, die geprägt ist von der Christusstatue mit den weit geöffneten Armen. In dieser Weise wird Rio auch die Pilger zum Weltjugendtag willkommen heißen, für die der Cristo auf dem Corcovado mehr als eine Sehenswürdigkeit ist. Ich bin überzeugt davon, dass der Weltjugendtag in Brasilien, mit einem Papst aus Lateinamerika, ein sichtbares Zeichen setzen wird für Solidarität und Gerechtigkeit in der Welt“, so Bischof Wiesemann.

Der Weltjugendtag steht unter dem Leitwort „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker der Erde“ (Mt 28,19). Viele Pilgerinnen und Pilger würden sich vor allem auf die Begegnung mit Papst Franziskus freuen, sagt Bianka Mohr, die Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) und Leiterin der deutschen Delegation. „Bislang hat er sich oft unkonventionell gezeigt. Das steigert die Vorfreude, weil viele nicht wissen, was passieren wird“, ergänzt Mohr. Beim Weltjugendtag gehe es darum, Glauben in einer großen Gemeinschaft zu feiern, aber auch um die internationale Begegnung, betont der Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Pfarrer Simon Rapp: „Vor allem bei der missionarischen Woche vor dem eigentlichen Weltjugendtag lernen die jungen Erwachsenen die Menschen, die Kirche und die Kultur in Brasilien wirklich kennen.“ Gleichzeitig werde der Weltjugendtag so politisch wie nie. „Der Papst hat Strukturen der Weltwirtschaft angeprangert, durch die Menschen in Armut geraten. Auch seine Akzente wecken die Hoffnung, dass dieser Weltjugendtag politischer wird“, so Rapp. Der BDKJ veranstaltet zusammen mit den Hilfswerken MISEREOR und Adveniat ein „International Youth Hearing“ (Mittwoch, 24. Juli, 15 bis 18 Uhr, Hafenschule/Escola Padre Dr. Francisco da Motta, Rio de Janeiro/ Saúde). Dabei diskutieren Jugendliche ihre Version von einer gerechten Welt, unter anderem mit der früheren brasilianischen Umweltministerin Marina Silva.

Auf die Situation in Brasilien weist besonders das bischöfliche Hilfswerk Adveniat hin. „Brasilien ist ein Land der Gegensätze. Die Kirche ist seit Jahren Fürsprecher der Verlierer des Wirtschaftswachstums. Der Weltjugendtag kann ein Forum werden, um die hier offenbar werdenden Probleme in friedlicher und nachhaltiger Weise zu debattieren – beispielsweise beim International Youth Hearing“, so Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka. „Adveniat möchte Jugendlichen die kulturelle Vielfalt von pastoraler Arbeit in Lateinamerika nahe bringen. Deshalb ermöglichen wir Interessierten, Projektpartnern von Adveniat in Brasilien zu begegnen und auch die Lebenswirklichkeit fernab von Copacabana und Zuckerhut kennenzulernen.“ Auch wer in Deutschland bleibt, muss auf den Weltjugendtag nicht verzichten. Die Veranstalter bieten Livestreams von allen Hauptveranstaltungen auf www.live.rio2013.com (ab 23. Juli verfügbar). Das ZDF überträgt die Vigil am 27. Juli (0.25 Uhr) und das Bayerische Fernsehen den Abschlussgottesdienst am 28. Juli. In vielen deutschen Bistümern gibt es darüber hinaus eigene Veranstaltungen zum Weltjugendtag. Alle Informationen dazu gibt es unter www.wjt.de. Der Weltjugendtag in Rio beginnt mit den so genannten „Missionarischen Tagen“ (früher „Tage der Begegnung“) in den brasilianischen Bistümern (16. bis 20. Juli). Danach folgt die gemeinsame Zeit des Weltjugendtags, die am 23. Juli in Rio beginnt. Ab dem 25. Juli ist auch Papst Franziskus beim Weltjugendtag dabei und beschließt ihn feierlich am 28. Juli mit einer großen Abschlussmesse.

Foto: Jugendliche – Bildquelle: camera-colonia / Wikipedia