Attentäter am Grab von Johannes Paul II.

Ali Agca legte am Samstag Blumen am Grab des früheren Papstes im Petersdom ab.
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 28. Dezember 2014 um 11:16 Uhr
Papst Johannes Paul II.

Vatikan (kathnews/KNA). Der türkische Papst-Attentäter Ali Agca hat am Samstag nach italienischen Medienberichten im Petersdom einen Blumenstrauß am Grab von Johannes Paul II. niedergelegt. Er hatte das damalige katholische Kirchenoberhaupt im Mai 1981 mit Schüssen lebensgefährlich verletzt. Johannes Paul II. hatte ihm anschließend öffentlich vergeben. Vor seinem Besuch am Grab habe Agca im Vatikan vergeblich um eine Begegnung mit Papst Franziskus nachgefragt, meldete die Zeitung „La Repubblica“ weiter. Auf dem Petersplatz sei Agca von einem Polizisten erkannt und zunächst auf das zuständige italienische Kommissariat gebracht worden. Nach Ãœberprüfung seiner Personalien sei er freigelassen worden und habe sich in den Petersdom begeben.

Agca hatte das Attentat am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz verübt. Anschließend wurde er von Sicherheitsbeamten festgenommen und kam vor Gericht. Bei den anschließenden Prozessen vor der italienischen Justiz, die für die Sicherheit auf dem Petersplatz zuständig ist, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Papst Johannes Paul II. vergab ihm sofort öffentlich und besuchte vor 30 Jahren, am 27. Dezember 1983 im römischen Gefängnis Rebibbia. Im Jahr 2000 wurde der zum Umfeld der rechtsradikalen türkischen „Grauen Wölfe“ gehörende Agca vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi begnadigt. Bei seiner Rückkehr in die Türkei wurde er festgenommen und saß dort wegen eines früheren Mordes bis 2010 eine weitere Haftstrafe ab. Der Mordversuch auf Papst Johannes Paul II. ist bis heute nicht aufgeklärt. Vatikan-Insider vermuteten die Hintermänner im damaligen kommunistischen Ostblock.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: Papst Johannes Paul II. – Bildquelle: Eric Draper, White House

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