„Anglikanisierung des Papsttums nicht erwünscht“
Vatikan (kathnews/KNA). Kurienkardinal Kurt Koch hat sich gegen eine „Anglikanisierung“ des Papstamtes ausgesprochen. Vielmehr müsse eine neue Praxis des Amtes bei gleichbleibender Substanz gesucht werden, die auch in der Ökumene Konsens finde. Das sagte Koch der in Würzburg erscheinenden „Tagespost“. Ökumene sei „nicht leicht, aber schön“, sagte Koch, der Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen ist. Im Papstamt sieht der Kurienkardinal „ein ganz großes Geschenk des Herrn an seine Kirche“. Der Papst könne in Konflikten vermitteln, nicht nur auf religiöser Ebene. So sei etwa ein Treffen mit dem Moskauer Patriarchen aus römischer Sicht „ganz realistisch“. Bisher gebe es aber keine Signale aus Moskau.
Die Christenverfolgung nannte Koch als großes Problem. Sie finde heute in einem Ausmaß statt, wie man es selbst in den ersten Jahrhunderten nicht gekannt habe, sagte er. Das sei eine „Ökumene der Märtyrer», deren Blut der Same der Einheit der Kirche sei. Diese Dimension werde zu wenig wahrgenommen. Der Kardinal verwies auch auf zwei „Brennpunkte“ der Kirche: die Vielfalt der Ortskirchen einerseits und die Einheit der Universalkirche andererseits. Im Verhältnis zwischen Rom und den Ortskirchen einen guten Mittelweg zu finden, sei eine große Herausforderung. Es stehe aber fest, dass das Amt in den einzelnen Ortskirchen nicht so unterschiedlich gestaltet werden könne, dass es am Ende nicht mehr austauschbar sei.
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Foto: Statue des hl. Petrus – Bildquelle: Kathnews