Amazonassynode – Hegel und der deutsche Idealismus lassen grüßen

Der Paradigmenwechsel, den man sich von der Synode für den Amazonas für die ganze Kirche erhofft, beruht auf dem Idealismus Hegels. So die Überzeugung von Guido Horst.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 3. August 2019 um 12:12 Uhr
Flugzeug

Rom/Würzburg (kathnews). In dem Bestreben, unter Papst Franziskus, eine neue Kirche zu schaffen, in der nichts mehr so sein wird, wie es war (Bischof Overbeck von Essen), sieht Guido Horst eine Umsetzung der Philosophie Hegels. Das schreibt er in einem Leitartikel der jüngsten Ausgabe der Tagespost. Denn die Protagonisten der Synode wollten, so Horst, „nicht mehr die Offenbarung Gottes, die apostolische Tradition und die Grundlegungen des katholischen Glaubens durch die Kirchenväter und die frühen Konzilien zur Grundlage einer Reform der ‚Catholica‘ machen, sondern einen bestimmten Sachverhalt der Zeitgeschichte: die Ureinwohner und die bedrohte Natur des Amazonasbeckens“. „Ihnen zuzuhören und auf den mit der ‚Lunge der Welt‘ betriebenen Raubbau zu schauen, soll die Kirche in ein neues Zeitalter führ“.

„Hört man da nicht den Weltgeist trapsen“, fragt Horst rhetorisch. Ist doch für Georg Wilhelm Friedrich Hegel (* 27. August 1770 in Stuttgart; † 14. November 1831 in Berlin), den Hauptvertreter des deutschen Idealismus, „die gesamte historische Wirklichkeit ein Prozess des Weltgeistes, der dem Lauf der Geschichte hin und wieder einen Qualitätssprung verpasst“.

Die „Vernunft der Geschichte“ offenbart sich in geschichtlichen Prozessen. In der gegenwärtigen Stunde der Geschichte, so Guido Horst, scheint das „Wabern des Zeitgeistes eine neue Inkarnation gefunden zu haben“: nicht mehr die Offenbarung Gottes im Fleisch gewordenen Sohn Gottes, „sondern im Gesamt der naturbelassenen Stämme von Eingeborenen Amazonas. … In diesem ‚Weltgeist mit Lendenschurz‘ nun den Knackpunkt zu erkennen, in dem sich die ‚Vernunft in der Geschichte‘ erneut zu erkennen gibt und die Kirche revolutioniert – das sakramentale Weiheamt natürlich eingeschlossen -, erinnert schon sehr an den Idealismus eines Hegels, der in der deutschsprachigen Theologie deutliche Spuren hinterlassen hat“, resümiert Horst in seinem Leitartikel.

Foto: Flugzeug – Bildquelle: Kathnews

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