„Am Ende muss man doch sterben.“ (Hl. Philipp Neri) – Nachruf auf Pater Daniel Bartels ISPN
Rheinfelden-Herten (kathnews). Am heutigen 14. August 2020, Vigil des Festes Mariä Himmelfahrt, finden in der Pfarrkirche St. Urban in Rheinfelden-Herten, Erzdiözese Freiburg, das Requiem und die Exequien für Pater Daniel Bartels ISPN statt, anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Kirchhof vor Ort.
Nach langer, geduldig getragener, schwerer Krankheit ist der Verstorbene dennoch unvermittelt am vergangenen 7. August aus diesem Leben in die Ewigkeit hinübergegangen, er starb somit am Fest der heiligen Afra. Seit dessen Gründung im Jahre 2003 und bis zuletzt Mitglied des Instituts St. Philipp Neri in Berlin, ist St. Afra die Patronin der Kirche, in der Pater Bartels am 9. Oktober 2005 das Sakrament der heiligen Priesterweihe empfangen hatte.
Mit dem Oratorianer John Henry Newman biographisch verknüpft
Das Datum des 9. Oktober verband den Heimgegangenen außerdem mit dem heiligen John Henry Newman (1801-1890), denn im Jahre 1845 war dies der Tag der Konversion und Aufnahme des vormaligen Anglikaners und späteren Kardinals in die römisch-katholische Kirche gewesen. Seit seiner Seligsprechung 2010 und der am 13. Oktober 2019 erfolgten Heiligsprechung ist dieser Termin daher zum alljährlichen liturgischen Gedenktag Newmans bestimmt. 1848 gründete Newman in Birmingham das erste englische Oratorium des heiligen Philipp Neri. An dieser oratorianischen Idee und Spiritualität seines Namensgebers und heiligen Patrons richtet sich das Institut St. Philipp Neri von Anfang an aus, ohne selbst formell ein Oratorium zu sein.
Aufbauarbeit und Seelsorge in Trier
Obgleich dazu an sich das Ideal der gemeinschaftlichen Lebensweise gehört, wurde Pater Bartels bald schon nach seiner Priesterweihe nach Trier entsandt. Dort wirkte er seit dem 1. Juni 2007, also ganz knapp vor dem Motuproprio Summorum Pontificum, auf Wunsch des Trierer Bischofs als Seelsorger derjenigen Katholiken, die in der ältesten Stadt Deutschlands und Moselmetropole der antiken Römer die überlieferte Liturgie der römischen Kirche praktizieren. Unter dem günstigen Einfluss von Summorum Pontificum gelang es Pater Daniel Bartels in den folgenden Jahren, die überlieferte Liturgie in Trier immer würdiger zu feiern, seine Gemeinde zu vergrößern und auch außerhalb der Gottesdienste ein umfassendes Gemeindeleben aufzubauen.
Verdient gemacht hat er sich zusammen mit Pater Klaus Gorges FSSP, der ebenfalls viele Jahre in der Diözese Trier gewirkt hat, jetzt aber in der Schweiz eingesetzt ist, um die Wallfahrt zum Heiligen Rock und die jährlichen Heilig-Rock-Tage, indem beide Priester dafür erfolgreich sich einsetzten, dass bei diesen Anlässen im Barockjuwel der Basilika St. Paulin stets auch ein levitiertes Amt nach den liturgischen Büchern von 1962 gefeiert wird. Die Verehrung der Tunika Christi ist schon seit den Kirchenvätern Ansporn zur kirchlichen Einheit, deren Sinnbild das ungenähte Heilandskleid ist und wie es das Trierer Kirchenlied besingt. Somit ein schönes Zeichen für gelingende Integration der liturgischen Tradition in das Leben der Diözese Trier, deren Gläubige sich um den Heiligen Rock seit alters und unverändert in der Gegenwart wie zu einer Art Familienfest des Bistums versammeln.
Geburts- und Begräbnistag mit zwei berühmten Benediktinern gemeinsam
Während es wohl eher Zufall ist, dass Pater Bartels, der 1971 geboren wurde, seinen Geburtstag am 5. September mit Pater Anselm Schott OSB (1843-1896) gemeinsam hat, verbindet ihn mit einem anderen berühmten Benediktiner der Beuroner Kongregation, mit Pater Suitbert Bäumer (1845-1894), das viel zu frühe Sterbealter im 49. Lebensjahr und der Begräbnistag an einem 14. August.
Bei den Benediktinern ist es üblich, den Nachruf als einen Lebensabriss zu gestalten, der als Toten- oder Sterbechronik bezeichnet wird. Und so kann man nicht nur das Wort, das der heilige Philipp an seinem eigenen Todestag gesprochen hat, zitieren: „Am Ende muss man doch sterben“, sondern auch die Zeilen der Sterbechronik Pater Suitbert Bäumers auf Daniel Bartels, den lieben Verstorbenen, der heute zu Grabe getragen wird, anwenden, wo es heißt: „An der Vigil von Mariä Himmelfahrt geleiteten wir alsdann, nachdem wir in einfach würdiger Feier nach den herrlichen Melodien der hl. Liturgie das Totenoffizium und Requiem gesungen, unseren teuren Mitbruder in die stille Gruft […]. Drei Stunden später hatte der Hochaltar sein Trauerkleid abgelegt und prangte im schönsten Schmuck der Kerzen und Blumen. Das Requiem aeternam dona ei, Domine ward vom jubelnden Assumpta est Maria in coelum, gaudent Angeli abgelöst und senkte auch Trost und Frieden in unsere betrübten Herzen. Ja, wir vertrauen fest, daß Maria ihres treuen Dieners nicht vergessen hat, daß sie ihn wird eingeladen haben zur Teilnahme an ihrem Hochfeste im Himmel.“
Foto: Filippo Neri – Bildquelle: Wikipedia