Afrikanischer Bischof führt die Soutane wieder ein

Kleid des Klerikers ist Kennzeichen des katholischen Priesters.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 8. Juni 2017 um 23:43 Uhr
Priesterkragen

Porto-Novo (kathnews/fsspx.de). Wieder einmal erscheint ein Hoffnungsschimmer aus Afrika: der Ortsbischof der Hauptstadt von Benin hat vor kurzem festgelegt, dass alle Priester seines Bistums von nun an die Soutane tragen sollen. Das Kirchenrecht schreibt den Klerikern vor, ein angemessenes geistliches Kleid gemäß dem Brauch des Ortes zu tragen (Kanon 284 aus dem Kirchenrecht von 1983, der den Kanon 136 aus dem Kirchenrecht von 1917 übernimmt). Diese Pflicht hat ihren Grund darin, dass das geistliche Kleid die sakramentale Weihe des Stellvertreters Jesu Christi hervorhebt.

Leider ist das Tragen der Soutane, die das Kleid des Klerikers schlechthin ist, in einem materialistischen und immer mehr säkularisierten Abendland überhaupt nicht mehr die allgemeine Regel. Um so erfreulicher ist daher das neue Dekret, das ein junger Bischof aus Benin promulgiert hat, Mgr. Aristide Gonsallo. Gonsallo ist Bischof von Porto-Novo, der Hauptstadt des Landes. Dieses Bistum wurde 1955 errichtet und erstreckt sich auf die zwei Verwaltungsbezirke Ouémé und Plateau, mit einer Fläche von 5.542 km2 und einer Bevölkerung von mehr als 1.137.000 Einwohnern. Zur Zeit sind dort 227 Priester inkardiniert.

Auf der Grundlage des Kirchenrechtes schrieb der Prälat in einem Brief vom 9. Mai 2017 vor:

1.) Das normale geistliche Kleid für jeden Kleriker (Diözesankleriker, Ordensmann oder Kleriker einer Gesellschaft apostolischen Rechtes) ist im Bistum Porto-Novo ausschließlich die Soutane;

2.) Das Tragen der Soutane ist verpflichtend:

– Für die Zelebration oder die Administration eines jeden Sakramentes, vor allem der Eucharistie;

– Für alle geistlichen Zusammentreffen und alle Versammlungen mit Teilnahme von Klerikern, sowohl auf Diözesanebene, als auch auf Dekanats- oder Pfarreiebene;

– Immer wenn die Gläubigen den Kleriker um die Ausübung des priesterlichen Dienstes bitten;

– Immer wenn Kleriker zum Bischofssitz kommen, egal wann und wozu;

– An jedem Ort, an dem die Identität des Priesters bezweifelt werden kann.

Es ist zu wünschen, dass die mutige Entscheidung des Bischofs Gonsallo von vielen seiner Mitbrüder im Episkopat nachgeahmt wird. Statt ein veraltetes und längst der Vergangenheit angehöriges Symbol zu sein, ist die Soutane das Kennzeichen des katholischen Priesters. Sie trägt nicht nur für den Priester selbst zur Wachsamkeit in seinem Auftreten und in seinem Apostolat bei, sondern ist vor allem und in erster Linie ein öffentliches Zeugnis, das die Gegenwart Gottes und die besondere Weihe des Dieners unseres Herrn Jesus Christus in Erinnerung ruft.

Textquelle: fsspx.de

Foto: Soutane – Bildquelle: Kathnews

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