AfD tritt für „Homeschooling“ ein
Berlin/Magdeburg (kathnews). In einem kürzlich von „Katholisches“ veröffentlichten Interview hat der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete Dr. Hans-Thomas Tillschneider die Haltung seines Landesverbandes der Partei „Alternative für Deutschland“ zum Thema „Homeschooling“ bekräftigt. Es sei das Modell der Partei, den Eltern eine Bildungspflicht aufzuerlegen, aber keinen Schulzwang: „Die Eltern sind verpflichtet, ihre Kinder zu bilden. Sie können das an einer staatlichen Schule tun, müssen es aber nicht. Sie können ihre Kinder, wenn sie dazu in der Lage sind, selbst unterrichten, oder, wenn sie es sich leisten können, Privatlehrer engagieren.“
Tillschneider, der Sprecher seiner Fraktion für Bildung, Kultur und Wissenschaft, betonte: „Wie genau dieser Hausunterricht aussieht, ist Sache der Eltern. Der Staat wacht nur darüber, dass die Lernziele erreicht werden.“ Dies könne etwa durch halbjährlich stattfindende Prüfungen geschehen. Nur wenn das Kind hinter den staatlichen Vorgaben zurückbleibe, müsse es an eine staatliche Schule gehen. Andererseits: „Wenn es aber funktioniert, dann soll es auch möglich sein.“
Den Einwand, wonach Kinder, die nicht zur Schule gehen, ihre sozialen Kompetenzen nicht gut entwickeln können, hält Tillschneider für überzogen: „Das hätte dieser Staat wohl gerne, dass soziale Kompetenz exklusiv unter seiner Aufsicht an seinen Institutionen erworben wird.“ Mindestens genauso gut könne man soziale Kompetenz in anderen Gemeinschaften lernen, darunter die Familie, aber auch Vereine aller Art oder die Kirchengemeinde.
Auch wenn er nicht zum Schulboykott aufrufen wolle, erklärte Tillschneider, dass sich der sachsen-anhaltische Landesverband seiner Partei für Familien einsetze, „die verfolgt werden, weil sie ihre Kinder nicht auf eine normale Schule schicken wollen“. Der Abgeordnete rief Eltern abschließend dazu auf, sich für eine Legalisierung des Hausunterrichts einzusetzen.
Autor: Martin Bürger
Foto: Reichstag in Berlin – Bildquelle: Michael J. Zirbes