AfD-Sprecher kritisiert Kirchen und zitiert Martin Luther

Konrad Adam im Interview mit dem Münchner Magazin „Focus".
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 10. Januar 2015 um 19:41 Uhr
Dr. Martin Luther

MĂĽnchen (kathnews/KNA). AfD-Vorstand Konrad Adam hat Kirchen und Gewerkschaften wegen ihres Engagements gegen Pegida kritisiert. Sie wären „gut beraten, nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen“, sagte Adam im Interview mit dem MĂĽnchner Magazin „Focus“. Diese Institutionen mĂĽssten sich fragen, ob und was sie selbst zum Auseinanderfallen der Gesellschaft beigetragen haben könnten. Als Protestant sehe er mit Sorge, dass den Kirchen die Mitglieder wegliefen, genauso wie den Alt-Parteien, erklärte der AfD-Politiker.

Nach Ansicht von Adam werden die meisten Pegida-Demonstranten missverstanden. „Kritik an ungeordneter Zuwanderung und am hinterwäldlerischen Islam sind zwei Motive unter vielen“, sagte der frĂĽhere Journalist. Die Anhänger von Pegida gingen auf die StraĂźe, weil sie eine berechtigte Angst hätten, dass die Gesellschaft auseinanderfällt. Deshalb wolle er, dass sich die AfD weiter fĂĽr Pegida öffnet. „Wir haben die Pflicht, den Menschen – wie Martin Luther gesagt hat – aufs Maul zu schauen.“

Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) organisieren seit dem 20. Oktober wöchentliche Demonstrationen in Dresden; in anderen deutschen Städten haben sich Ableger gebildet. AuĂźerhalb Dresdens waren Gegendemonstranten bisher meist in der Ăśberzahl. Aus den Kirchen kommt teils scharfe Kritik an den Demonstrationen. Der katholische Bamberger Erzbischof Ludwig Schick befand, Christen dĂĽrften bei Pegida-Aktionen nicht mitmachen, weil sie damit – möglicherweise ungewollt – irrationale Ă„ngste gegenĂĽber anderen Kulturen und Religionen unterstĂĽtzten.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: Dr. Martin Luther – Bildquelle: Kathnews

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