A Radix – das Leben bei den Wurzeln packen

Ein Kommentar von Jugendredakteur Joachim Fuhr.
Erstellt von Joachim Fuhr am 27. Januar 2014 um 13:27 Uhr
Joachim Fuhr

Wer sich etwas in der Bibel auskennt, der weiß wer Jesus ist, der wird von ihm und seinem Wirken begeistert sein. Es ist nicht schwer zu erkennen, dass Jesus ein Mann der Taten war, der wusste wer er war, der wusste was er auf der Erde zu tun hatte, der wusste woher er kommt. Ich als SchĂŒler kann mich noch genau daran erinnern wie mir beigebracht wurde wie man eine Textzusammenfassung schreibt: Mit den W-Fragen. Wer, Was, Wann, Wo, Warum, Wie – alle mit W. Falls Sie sich jetzt fragen was das mit dem Einleitungssatz ĂŒber Jesus und mit meinem Artikel zu tun hat: es hat viel damit zu tun. Haben Sie schon einmal die W-Fragen auf ihr Leben angewendet? Wer bin ich? Was mache ich hier auf dieser Erde? Warum lebe ich? Wie lebe ich? Ich finde diese essentiellen Fragen werden heutzutage zu wenig gestellt. Es ist keine Ausrede zu sagen, dass ich diese Fragen nicht beantworten mĂŒsse, weil ich nicht religiös bin. Nein, diese Fragen gehen jeden an: Christen, Moslems, Atheisten, Juden, Weiße und Schwarze, EuropĂ€er wie Asiaten. Auch ist es auf keine weise altmodisch diese sich zu stellen. Jeder stimmt zu, dass unsere Gesellschaft authentische Menschen braucht, die wissen wer sie sind, die einen Charakter haben und nicht sind wie das FĂ€hnchen im Wind; die zielstrebig sind und wissen was sie in ihrem Leben zu tun haben.

Religionen helfen uns natĂŒrlich diese Fragen zu beantworten, doch wer nicht fragt, dem kann man auch keine Antwort geben. Wir Christen, Sie und ich, wissen warum wir auf dieser Welt sind, wir haben schon gefragt, doch sind wir uns auch noch dessen bewusst? Papst Franziskus schreibt in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium: „Wir haben von neuem entdeckt, dass auch in der Katechese die ErstverkĂŒndigung bzw. das „Kerygma” eine wesentliche Rolle spielt“ (EG 164) und weiter: „Im Mund des Katechisten erklingt immer wieder die erste VerkĂŒndigung: „Jesus Christus liebt dich, er hat sein Leben hingegeben, um dich zu retten, und jetzt ist er jeden Tag lebendig an deiner Seite, um dich zu erleuchten, zu stĂ€rken und zu befreien” (EG 164). Diese Grundaussage sollte uns immer bewusst sein, diese sollte den Kern unserer Überzeugung bilden. Ich denke wir können die intelligentesten BĂŒcher – hochtheologisch oder philosophisch – lesen und etwas erfahren ĂŒber Gott und ĂŒber sein wirken, doch wenn wir nicht einmal diese ErstverkĂŒndigung in unserem Herzen haben, wie wollen wir einen persönlichen Glauben bekommen? Selbst Papst Franziskus schreibt dies: „Es gibt nichts Solideres, nichts Tieferes, nichts Sichereres, nichts Dichteres und nichts Weiseres als diese VerkĂŒndigung.“ (EG 165). Wir können noch so gebildet sein und denken, dass wir Gott „kennen“, und kennen ihn im Grunde doch nicht. Dr. Johannes Hartl sagte bei der „MEHR 2014“ in seinem Vortrag ĂŒber die Culture of Prayer (Kultur des Gebetes): „Jesus hat keine Theologie studiert“. Und so ist es auch: Jesus war einfach, sprach einfach, war demĂŒtig. Er vermittelte seine Botschaft nicht an einer UniversitĂ€t bei einer Vorlesung, sondern er sprach offen und öffentlich zu allen Menschen.

Habe ich die W-Fragen meines Lebens beantwortet? Diese Frage sollten alle sich stellen, Sie und ich. Und wenn Sie sie beantwortet haben, dann behalten Sie diese Überzeugung in Ihrem Herzen und Teilen Sie mit anderen, die sich auch diese Fragen stellen. Zuerst erkennen, dann leben und sodann weitergeben. Dies ist nicht nur etwas fĂŒr fromme KirchgĂ€nger, dies ist etwas fĂŒr jeden – fĂŒr jeden dem sein Leben etwas wert ist.

Foto: Joachim Fuhr – Bildquelle: privat

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