28. Januar 2014 – 1200. Sterbetag Karls des Großen

Aachen: Stadt der Grablege Karls des Großen und der Königskrönungen im Mittelalter.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 23. Januar 2014 um 23:42 Uhr
Kaiser Karl der Große

Aachen (kathnews). Am 28. Januar 2014 jährt sich zum 1200. Mal der Sterbetag Karls des Großen (gestorben am 28. Januar 814). Einhard, der Biograph Karls des Großen, schreibt über dessen Tod in seiner „Vita Karoli“. Nachdem Karl im Herbst 813 noch auf der Jagd gewesen und dann im November nach Aachen zurückgekehrt war, um dort den Winter zu verbringen, ereilte ihn ein „heftiges Fieber“. „Als aber“ so berichtet Einhard, „zum Fieber noch Seitenschmerzen … hinzutraten … starb er nach Empfang des heiligen Abendmahls (sacra communione percepta) am siebenten Tag, nachdem er sich gelegt hatte, im zweiundsiebzigsten Jahre seines Alters, im siebenundvierzigsten seiner Herrschaft, am 28. Januar in der dritten Stunde des Tages.“

Begraben in der Kirche, die Karl der Große selbst erbaut hat: im heutigen Aachener Dom

Einhard überliefert, dass das Begräbnis des Kaisers noch am selben Tag stattfand, und zwar in der Aachener Pfalzkapelle, dem heutigen Dom: „Sein Leichnam“, schreibt er in der „Vita Karoli“, „wurde in der üblichen Weise gewaschen und besorgt und unter großen Wehklagen des gesamten Volkes nach der Kirche getragen und daselbst bestattet (Corpus more sollemni lotum et curatum et maximo totius populi luctu eccleisae inlatum atque humatum est). Man war anfangs uneinig, wo man ihn setzen solle, weil er selbst bei seinen Lebzeiten nichts darüber bestimmt hatte; zuletzt aber vereinigten sich alle dahin, nirgends könne er eine würdigere Grabstätte finden als in der Kirche, die er selbst aus Liebe zu Gott und zu unserem Hern Jesus Christus und zu Ehren der heiligen und ewigen Jungfrau, der Gottesmutter, in Aachen auf eigene Kosten erbaut hatte. Hier wurde er nun beigesetzt noch am gleichen Tage (eadem die), da er gestorben war.“ (Vita Karoli, 30 f., Übersetzung aus:  Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, = Freiherr-vom Stein-Gedächtnisausgabe, 1. Teil, hrsg. Von Rainhold Rau, 203).

Offizielle liturgische Eröffnung des Karlsjahres

Die äußere Feier des Karlsfestes und die damit verbundene offizielle Eröffnung des Karlsjahres 2014 beginnt am Vorabend des 26. Januar mit einer Pontifikalvesper um 17.00 Uhr im Aachener Dom. Am Sonntag findet dort um 10.00 Uhr ein feierliches Pontifikalamt statt unter Mitwirkung des auf Karl den Großen zurückgehenden Aachener Domchores, dem ältesten Knabenchor Deutschlands. Am Sterbetag selber, Dienstag, dem 28. Januar, zelebriert der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff in der Aachener Grabeskirche Karls des Großen um 10.00 Uhr ein Pontifikalamt, wieder unter musikalischer Mitwirkung des Aachener Domchores.

Der heilige Karl der Große: Karlsliturgie

Am Abend des 28. Januar 2014, findet um 20.00 Uhr in der Aula Carolina unweit des Aachener Rathauses eine liturgische Vesperfeier statt. Die Schola Carolina Aachen singt unter Leitung von Dr. Michael Tunger die 2. Vesper aus dem Karlsoffizium „Regali Natus”. Das Karlsoffizium „Regali natus” ist zu Ehren Karls des Großen Ende des 12. Jahrhunderts in Aachen entstanden und war schließlich in ganz Europa verbreitet. Es ist niedergeschrieben im sog. „Antiphonar des Franko”, das sich im Aachener Domarchiv befindet. Die liturgische Verehrung des am 29. Dezember 1165 heiliggesprochenen Kaisers bildete die geistige Klammer des mittelalterlichen Reiches.

Drei Sonderausstellungen unter der Schirmherrschaft von drei europäischen Staatsoberhäuptern

Sowohl am Sonntag, dem 26. Januar, als auch am eigentlichen Sterbetag, dem 28. Januar, laden die Stadt Aachen und das Aachener Domkapitel zu besonderen kulturellen Veranstaltungen ein. Kultureller Höhepunkt des Karlsjahres sind drei Sonderausstellungen in Aachen. Die Staatsoberhäupter Deutschlands, Frankreichs und Italiens, Länder, die aufs engste mit Karl dem Großen verbunden sind, übernehmen die Schirmherrschaft dieser Sonderausstellungen, die vom 20. Juni bis zum 21. September 2014 auf dem Territorium der ehemaligen Pfalz Karls des Großen – im Rathaus, im Museum „Centre Charlemagne“ und in der Domschatzkammer – zu sehen sind. Im Krönungssaal des Aachener Rathauses kann der Besucher das höfische Leben der Karolingerzeit erkunden und erleben. Im Museum „Centre Charlemagne“ werden Kunstwerke aus der Karolingerzeit, insbesondere der „Aachener Hofschule“, zu sehen sein. So wird eine Zeit kultureller Blüte Europas in Aachen lebendig. Das Aachener Domkapitel holt außerordentliche sakrale Kunstwerke für die Dauer der Ausstellung in die Aachener Domschatzkammer. Bekanntlich ist der Aachener Domschatz der reichste und bedeutendste Kirchenschatz nördlich der Alpen. Die sakralen Kunstobjekte veranschaulichen die sakrale Dimension des Frankenreiches, des Königtums Karls des Großen und der Stadt Aachen als Grablege des Kaisers und als Krönungsstadt der Deutschen Könige des Heiligen Römischen Reiches.

Foto: Kaiser Karl der Große – Bildquelle: Kathnews

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