17. Kölner Liturgische Tagung hat begonnen

Raymond Kardinal Burke hält Vortrag und zelebriert Pontifikalamt.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 18. März 2015 um 19:55 Uhr

Aachen/Herzogenrath (kathnews). Am heutigen Mittwochnachmittag hat in Herzogenrath bei Aachen die 17. Kölner Liturgische Tagung begonnen. Bis Freitag einschließlich werden die Teilnehmer Vorträge über die „Liturgie der Sakramente“ hören und Zeugen von Podiumsdiskussionen sein. Täglich findet eine Feier der heiligen Messe in der klassischen Form des Römischen Ritus statt. Am Donnerstagnachmittag begeben sich die Teilnehmer in das 40 km von Aachen liegende Lüttich. Im Priestersemiar der wallonischen Stadt wird der Bischof von Lüttich, Dr. Jean–Pierre Deville, über die Geschichte und Theologie des Fronleichnamsfestes referieren und im Anschluss ein Pontikalamt in der klassischen römischen Form zelebrieren.

Kardinal Burks Vortrag wird mit Spannung erwartet

Höhepunkt der diesjährigen Tagung in Herzogenraht ist zweifellos der Besuch von Raymond Kardinal Burke. Am Freitagnachmittag hält er in Herzogenrath einen mit Spannung erwarteten Vortrag über „Die Ehe-Theologie der römischen Kirche im Nachgang zur Bischofssynode zu Ehe und Familie“. Kardinal Cordes hat jüngst in einem Interview als Reaktion auf Aussagen von Kardinal Marx und Bischof Bode im Rahmen der jüngsten Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Erinnerung gerufen, dass man die unaufgebliche kirchliche Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe nicht von der pastoralen Praxis trennen könne. Außerdem könne es keinen „deutschen Sonderweg“ weg von Rom in der Pastoral geben. Auch Kardinal Burke gilt als Verteidiger der katholischen Lehre und der damit unlöslich verbundenen pastoralen und forensischen Praxis. Viele Gläubige setzen im Hinblick auf die Bischofssynode im Oktober ihre Hoffnung auf ihn.

Keine „Scheidung auf katholisch“

Der ehemalige Auditor (Richter) der Römischen Rota und Präfekt der Apostolischen Signatur Kardinal Burke lehnt eine Abschaffung der obligatorischen zweiten Instanz bei erstinstanzlicher Feststellung der Nichtigkeit einer Ehe ab. Die zweite Instanz sei ein unerlässliches Mittel der Wahrheitsfindung, d.h. der Feststellung des Personenstandes der Eheleute. Das Bestätigungsdekret der zweiten Instanz benötige nicht viel Zeit, wenn die erste Instanz ihre Arbeit gut gemacht habe, so Kardinal Burke. Die Abschaffung der zweiten Instanz habe das Risiko, dass die erste Instanz nachlässig den Prozess führe und die Richter oberflächlich urteilten. Kardinal Burke erinnerte an die abschreckenden Beispiele der Kirchengerichte in den Vereinigten Staaten, die von 1971 bis 1983 ohne zweite Instanz Ehenichtigkeitsprozesse durchgeführt haben. Das habe zu einer „katholischen Scheidung” geführt.

Pontifikalamt

Die Liturgische Tagung findet ihren Abschluss am kommenden Samstag mit einem Pontifikalamt um 10.00 Uhr, das Kardinal Burke in der Herzogenrather Pfarrkirche St. Gertrud zelebrieren wird, und einem anschließenden Empfang im Pfarrzentrum St. Gertrud.

Foto: S.Em. R. Kardinal Burke – Bildquelle: Pufui Pc Pifpef I – Wikimedia Commons – Lizenziert unter CC BY-SA 3.0

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