14. Mai – Auch Gedenktag der heiligen Corona

Kaiser Otto III. brachte die Gebeine der heiligen Corona nach Aachen. Von Gero P. Weishaupt.
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 14. Mai 2020 um 11:15 Uhr
Aachener Dom

Aachen (kathnews). Am 14. Mai feiert die Kirche nach dem neuen Generalkalender in der sog. ordentlichen Form des Römischen Ritus das Fest des Apostels Matthias. Im deutschen Sprachraum ist der alte Termin, der 24. Februar, beibehalten worden. Doch heute ist auch der Gedenktag der heiligen Corona. Sie starb als Märtyrerin im 2. Jahrhundert. Verehrt wird sie als Patronin des Geldes, der Fleischer, der Schatzgräber, aber auch gegen Seuchen. In diesem Zusammenhang erhielt sie in den letzten Wochen besondere mediale Aufmerksamkeit.

Von Italien nach Aachen

Über ihr Leben ist nicht allzu viel bekannt. „Der Überlieferung zufolge soll Corona zur Zeit der Christenverfolgungen das Martyrium im Alter von 16 Jahren … erlitten haben. … (Sie) soll … von ihren Peinigern zwischen zwei herabgebogene Palmen gebunden und beim Emporschnellen der beiden Palmen zerrissen worden sein“, liest man bei Wikipedia. Otto III. brachte die Reliquien der Heiligen nach seiner Kaiserkrönung in Rom nach Aachen, wo ihre Gebeine seitdem in der ehemaligen Pfalzkirche Karls des Großen, den Otto III. glühend verehrte, der Krönungskirche des Heiligen Römischen Reiches, dem heutigen Aachener Dom, aufbewahrt wurden. Heute befinden sich die Gebeine in einem Anfang des 20. Jahrhunderts angefertigten neobyzantinischen Reliquienschrein, der als eines der bedeutendsten Artefakten des Historismus gilt.

Sonderausstellung im August

Seit dem 12. Mail 2020 steht der Schrein nach einer längeren Restaurationsphase in der Schatzkammer des Aachener Domes. Restauriert wurde er wegen einer für August geplanten Sonderausstellung mittelalterlicher Goldschmiedekunst. Doch aus dem bekannten aktuellen Anlass ist der Corona-Schrein jetzt schon in einer kleinen Sonderausstellung zu sehen.

Kult- oder Museumsobjekt?

Zu bedauern ist, dass der Schrein mit den Reliquien der heiligen Corona in dieser Zeit der Not nicht in der Domkirche selber an einem gebührenden Platz für die Zeit bis August aufgestellt worden ist. Denn Reliquien sind zuvörderst verehrungswürdige Kultgegenstände und keine Museumsexponate. Darum sollte auch der Schrein der heiligen Corona anlässlich der Corona-Krise zur Verehrung für die Gläubigen im Kultraum selber, der Domkirche oder in einer ihrer Kapellen, deren der Aachener Dom viele hat, zugänglich sein, und nicht in der Domschatzkammer. So wie man das alljährlich am Gedenk- und Sterbetag Karls des Großen, dem 28. Januar eines Jahres, mit der berühmten Karlsbüste und des Kaisers Armreliquiar tut, die sonst in der Domschatzkammer bestaunt werden können.

Foto: Aachener Dom (Nordseite) – Bildquelle: Lokilech

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