Wider die Pervertierung des Arztberufes

Kölner Erzbischof gegen ärztliche Beihilfe zum Suizid.
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 6. Mai 2015 um 23:02 Uhr
Kardinal Woelki

Köln (kathnews/KNA). Wenn die, die Leben retten sollen, es preisgeben, ist das eine Pervertierung des Arztberufes. Mit diesen Worten wendete sich am Dienstag der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki gegen die ärztliche Beihilfe zum Suizid. Woelki forderte die Politik auf, mehr für eine würdevolle Begleitung von Menschen auf ihrem letzten Weg zu tun, statt ihnen einen vermeintlich zeitgemäßen Tod gesetzlich zu ermöglichen. „So stirbt man nicht selbstbestimmt, sondern bestimmt von Schmerz, Einsamkeit und Verzweiflung.“ Notwendig seien palliativmedizinische Versorgung, intensive Begleitung und seelsorgliche Angebote. Der Bundestag wird voraussichtlich im Herbst über Gesetzentwürfe zu Sterbebegleitung und Suizidbeihilfe abstimmen.

Woelki nannte es unangebracht, Suizidbeihilfe oder Töten auf Verlangen mit der Frage der Lebensqualität zu verbinden. „Die Möglichkeiten der Selbstoptimierung verleiten Menschen zu der irrigen Annahme, dass nur ein Leben in Jugendlichkeit und Schönheit, Sportlichkeit und gewissem Auskommen lebenswert und würdig sei“, so der Kardinal. Aber auch der Schwache habe Würde.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: Kardinal Woelki – Bildquelle: Martin Lohmann / LohmannMedia

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