Sancti Petri ad vincula
Die Weltkirche begeht heute den Gedenktag „Petri Kettenfeier“, auf Latein „Sancti Petri ad vincula“. Der Gedenktag geht zurück auf das frühe Christentum und ist eng verbunden mit den Ketten des Apostelfürsten Petrus, die in der alten römischen Kirche San Pietro in Vincoli aufbewahrt werden. Der Legende nach wurden die Ketten, die Petrus nach seiner Befreiung aus dem Kerker zurücklies, von der Tochter des oströmischen Kaisers Theodosius II., ihr Name war Eudoxia Licinia, von einer Jerusalem-Wallfahrt in die Ewige Stadt Rom gebracht. Eudoxia Licinia war die Frau des weströmischen Kaisers Velntinian III. und sorgte für die Einführung des heutigen Gedenktages Sancti Petri ad vincula, den sie auf den 1. August legte, den bisherigen Festtag des früheren Kaisers Augustus.
Am diesem Tage sollte man dabei nicht nur auf den theologisch-historischen Hintergrund achten, sondern auch auf die römische Kirche San Pietro in Vincoli blicken, die zu einer der schönsten Kirchen Roms zählt. In der Kirche befinden sich neben den Ketten des Apostelfürsten Petrus zwei bedeutende Grabmäler. Zum einen befindet sich hier das durch Michelangelo errichtete Grabmal für Papst Julius II., mit den Statuen der Rachel, der Lea und des Mose. Ferner kann man in dieser Kirche das Grab des deutschen Theologen Nikolaus von Kues besuchen, besser bekannt als Nicolaus Cusanus.
Eine beliebte Bauernregel, die sich mit dem heutigen Tage befasst, lässt ĂĽbrigens angesichts der sommerlich-schönen Temperaturen, die wir heute erstmals seit einigen Wochen wieder erleben konnten, auf einen langen Winter hoffen: „Ist’s von Peter bis Laurentius heiĂź, bleibt kommend‘ Winter lange weiĂź!“, meint der Wetterbauer.