Pfarrer will sich im Fernsehen zu Tochter bekennen
Oberhaid/Ludwigsburg (kathnews/KNA). Stefan Hartmann (59), seit 2001 katholischer Pfarrer im frĂ€nkischen Oberhaid, will sich am Freitag öffentlich zu seiner 19-jĂ€hrigen Tochter bekennen. Das kĂŒndigt der SWR auf seiner Internetseite an und verweist auf die Talkshow âNachtcafe“ um 22.00 Uhr. Als Gast der Sendung wolle Hartmann berichten, âdass er unendlich froh ĂŒber diese groĂartige Tochter-Freundin und stolz auf sie ist“. Ăber den promovierten Theologen heiĂt es in der SWR-Mitteilung weiter, er habe ĂŒber Jahre sein Kind verleugnet, um seine Kirchenkarriere nicht zu riskieren. âDas lange Schweigen war feige und ist durch nichts gut zu machen“, wird der Geistliche zitiert. Heute diene er der Kirche noch immer, bekenne sich aber offen zu einer LebenslĂŒge, fĂŒr die er um Verzeihung bitte. Zu dem Schritt an die Ăffentlichkeit habe ihn Papst Franziskus ermutigt, so Hartmann. AuĂerdem gehe es ihm um eine sachliche Diskussion ĂŒber die Verpflichtung zum Zölibat fĂŒr Weltpriester. Der Papst habe sich nicht in die Einsamkeit des Apostolischen Palastes begeben wollen, âdie sicher so hart sein kann wie die Einsamkeit von oft zu groĂen PfarrhĂ€usern“, betont der Priester. Der Pfarrer hebt hervor, den Sinn des zölibatĂ€ren Lebens vieler Priester und Ordensleute nicht infrage stellen zu wollen. Die Leitung der Erzdiözese Bamberg sei ĂŒber die Situation des Priesters informiert, teilte deren Pressestelle auf Anfrage mit. Disziplinarische Konsequenzen mĂŒsse dieser aktuell nicht befĂŒrchten. Hartmann wurde 1954 in Oberhausen geboren. Nach dem Studium der Psychologie, Philosophie und Theologie empfing er 1982 in Trier die Priesterweihe. Er war unter anderem Kur- und Klinikseelsorger in Bad SĂ€ckingen sowie UniversitĂ€tsseelsorger an der Katholischen Hochschulgemeinde Wien. Seit September 2001 ist er im Erzbistum Bamberg tĂ€tig.
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Foto: Priesterkragen – Bildquelle: Kathnews