„Mindestlohn entspricht katholischer Lehre“

Berlin (kathnews/RV). Der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Karl Schiewerling (CDU), verteidigt die Forderung nach einer Lohnuntergrenze gegen konservative Kritik. „Der Mindestlohn, wie wir ihn wollen, entspricht voll und ganz der katholischen Soziallehre“. Das sagte der Bundestagsabgeordnete am Dienstag in Berlin in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur. Konservativ heiße für ihn, die christlich-sozialen Werte zu verteidigen. Schiewerling begründete die neue Unions-Forderung nach einer Lohnuntergrenze mit einer Schieflage bei der Lohnfindung. In Bereichen, in denen kein Tarifvertrag greife, müssten die Tarifpartner für einen menschenwürdigen Mindestlohn sorgen, so der Sozialpolitiker. Dafür solle die Politik die Rahmenbedingungen schaffen. „Die Päpste weisen immer wieder in ihren Lehrschreiben darauf hin, dass Löhne dann menschenwürdig sind, wenn man davon leben kann“, so der CDU-Politiker. Das sei aber nicht mehr überall der Fall, so Schiewerling. Er erlebe auch an der katholischen Basis viel Zustimmung für den Vorschlag. Auch viele CDU-Mitglieder seien von einem christsozialen Gedankengut geprägt und unterstützten die Lohnuntergrenze.
Foto: Der Reichstag in Berlin – Bildquelle: Michael J. Zirbes