„Macht ein Euro mehr dich glücklicher?“

Wahrer Reichtum ist die Nächstenliebe und die Liebe zu Gott.
Erstellt von Radio Vatikan am 20. Juni 2014 um 13:23 Uhr
Petersdom

Vatikan (kathnews/RV). Jesus fordert uns dazu auf, ein „freies Herz“ zu haben, das nicht an Geld, Gier und Macht hängt. Das betonte der Papst in der Frühmesse von diesem Freitag. In der Casa Santa Marta sagte Franziskus, der wahre Reichtum sei die Nächstenliebe und vor allem die Liebe zu Gott, denn diese Liebe erleuchte das Herz eines jeden Menschen. Das Leitthema der gesamten Woche war in den Morgenmessen jeweils die Korruption und die Machtgier. Ausgehend vom Tagesevangelium (Mt 6, 19-23), in dem Jesus seine Jünger auffordert, nicht irdische Schätze zu sammeln, sagte der Papst: „Es gibt eine erste Art von Schatz: Gold, Geld und allgemein Reichtümer. Du bist aber nie sicher damit, weil man es dir wegstehlen kann. Du bist aber auch nicht sicher mit Wertpapieren, denn bei einem Börsen-Crash könntest du alles verlieren! Und sag mal, bist du denn mit einem Euro mehr in der Tasche glücklicher? Reichtümer sind gefährliche Schätze… Sicher, Reichtümer können auch gut sein und können dazu beitragen, viele gute Dinge zu tun. Damit kann man die Familie über die Runden bringen, das ist wahr. Doch wenn es nur darum geht, Reichtümer anzuhäufen, dann geht die Seele verloren! Jesus weist in der Passage im Evangelium darauf hin, welche Gefahren Reichtümer und die Hoffnung darauf bergen.“

Eine weitere gefährliche Versuchung sei die Gier und der damit einhergehende Stolz. Jesus verurteile eine solche Einstellung, so der Papst. Ein Beispiel sei in der Ersten Lesung aus dem Zweiten Buch der Könige zu finden, wo die machtgierige Königin Atalja am Schluss doch noch alles verliert und getötet wird. „Jesus hat dazu eine klare Botschaft: Wenn dein Herz auf Reichtümer, Gier, Macht und Stolz setzt, dann ist dein Herz daran gekettet. Dein Herz wird ein Sklave der Reichtümer, der Gier oder des Stolzes sein. Doch Jesus will, dass wir ein befreites Herz haben! Das ist die heutige Botschaft. Habt doch ein freies Herz, sagt uns Jesus. Er spricht ganz klar von einem freien Herzen. Und das kann nur eines bedeuten: auf die himmlischen Reichtümer setzen. Diese sind die Liebe, die Geduld, der Dienst am Nächsten, die Verehrung Gottes. Das sind die wahren Reichtümer, die dir niemand wegnehmen kann. Alles andere ist eine Last für unsere Herzen.“ Ein „versklavtes Herz“ bleibe immer im Dunkeln, fuhr Franziskus fort. „Doch ein erhelltes Herz, das nicht an etwas angekettet ist, wird immer vorwärts gehen und auf gute Weise altern. Das ist wie mit einem guten Wein: Wenn er reift, schmeckt er besser. Ein dunkles Herz hingegen ist wie ein schlechter Wein: Je älter er wird, desto mehr wird er zu Essig. Möge der Herr uns diese geistige Vorsicht schenken, damit wir verstehen, wohin unser Herz gehen sollte! Und möge der Herr uns auch die Kraft schenken, unser Herz bei Bedarf zu schütteln, damit es sich von den Ketten befreien kann! Damit wir die schöne Freude der wahren Freiheit genießen können.“

Foto: Petersdom – Bildquelle: Radomil, CC

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