Luftangriff auf katholisches Krankenhaus im Sudan

Kindermissionswerk entsetzt ĂĽber Angriff auf Menschlichkeit.
Erstellt von kathnews-Redaktion am 10. Mai 2014 um 08:49 Uhr
Kreuzigung Christi

Aachen (kathnews/Kindermissionswerk). „Mit großem Entsetzen haben wir von der Bombardierung des Mother-of-Mercy-Krankenhauses in den sudanesischen Nuba-Bergen gehört“, ist Prälat Dr. Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, empört. „Das ist ein Akt der Unmenschlichkeit, der nicht zu entschuldigen ist“, so Krämer weiter. Der Luftangriff der nordsudanesischen Armee auf das katholische Krankenhaus ereignete sich am 1. Mai, als die Patienten und Mitarbeiter gerade einen Gottesdienst feierten. In der Region kommt es seit der Unabhängigkeit des Südsudans 2011 im Konflikt um das Gebiet immer wieder zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung.

In dem einzigen Krankenhaus in den Nuba-Bergen, in dessen Einzugsgebiet über 990.000 Menschen leben, waren allein auf der Kinderstation mehr als 170 Mädchen und Jungen in Behandlung. Aus Angst vor weiteren Luftangriffen flohen diese und weitere Patienten in die Berge und versteckten sich dort. „Wenn Patienten in einem Krankenhaus angegriffen werden, dann ist das ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so der emeritierte Bischof von El Obeid, Macram Max Gassis. „Die Kranken haben mit dem Konflikt, der seit Juni 2011 tobt, nichts zu tun, es handelt sich um unschuldige Zivilisten“, so der Bischof weiter.
„An der Seite unserer Projektpartner vor Ort fordern wir die sudanesische Regierung mit Nachdruck auf, keine weiteren Angriffe auf das Krankenhaus zu veranlassen“, macht Prälat Krämer deutlich.

Im Mother-of-Mercy-Krankenhaus werden jährlich rund 150.000 Menschen medizinisch versorgt, unter ihnen viele Kinder. Das Kindermissionswerk unterstützt die Arbeit vor Ort seit 20 Jahren, unabhängig von der religiösen, ethnischen und politischen Zugehörigkeit der Patienten. Neben Menschen mit Kriegsverletzungen werden im Krankenhaus vor allem Kinder behandelt, die meisten leiden unter den Folgen von Mangelernährung. Dies wiederum ist eine Folge der Ernteausfälle in den Nuba-Bergen, denn die andauernden Luftangriffe machen es den Menschen unmöglich, die Felder zu bestellen. Die erdölreiche Region liegt im Grenzgebiet zwischen dem Nord- und dem Südsudan. Die Bevölkerung in den Nuba-Bergen fühlt sich zwar dem Südsudan zugehörig, territoriale Ansprüche stellt jedoch das nordsudanesische Regime. Deren gezielte Luftangriffe haben bereits tausende Menschen in die Flucht gezwungen.

Foto: Kreuzigung Christi – Bildquelle: Manuel GĂłmez

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