FSSPX: „Keine Kompromisse“

P. Niklaus Pfluger erklärt, sowohl Rom als auch Piusbruderschaft müssen Gesicht wahren.
Erstellt von Martin Bürger am 3. Oktober 2011 um 08:55 Uhr
Niedere Weihen bei der FSSPX

Stuttgart (kathnews). Pater Niklaus Pfluger, Erster Assistent des Generaloberen der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX), hat am gestrigen Sonntag eine Einschätzung der aktuellen Lage in den Gesprächen zwischen der Bruderschaft und dem Heiligen Stuhl abgegeben. Auf der offiziellen Internetseite des deutschen Distrikts der FSSPX wird Pfluger mit den Worten zitiert: „Wir sind es unserer Sendung der Treue zur katholischen Tradition schuldig, keine Kompromisse einzugehen. Die Gläubigen und noch mehr die Priester verstehen sehr gut, dass in der Vergangenheit die Angebote Roms an die verschiedenen konservativen Gemeinschaften  inakzeptabel waren.“

Die nun vom Heiligen Stuhl formulierte doktrinelle Präambel erlaube allerdings Korrekturen „von unserer Seite“. Nun sei es Aufgabe der Piusbruderschaft, eine Antwort an die Glaubenskongregation zu schicken, welche die Position der FSSPX und die Anliegen der Tradition unzweideutig darstelle. Eine möglicherweise bevorstehende kirchenrechtliche Anerkennung der Bruderschaft könne bewirken, „dass die Tradition wieder in der ganzen Welt erblüht“.

Gleichzeitig müsse man Kritik an der doktrinellen Präambel ernstnehmen, wonach Rom der FSSPX eine Falle stellen wolle, erklärte Pfluger. Das in Kürze stattfindende interreligiöse Treffen in Assisi „und noch mehr die unselige Seligsprechung Johannes Paul II.“ zeigten, dass die Leitung der Kirche nach wie vor nicht bereit sei, die falschen Prinzipien des Zweiten Vatikanischen Konzils und deren Folgen aufzugeben. Demnach, betonte Pfluger, müsse jedes Angebot an die Tradition „uns die Freiheit garantieren, unser Wirken und unsere Kritik am ‚modernistischen Rom‘ weiter führen zu können“.

Im Hinblick auf eine etwaige positive Antwort der FSSPX auf die doktrinelle Präambel verwies Pfluger auf die Rolle der Diplomatie. Rom wolle „vor der Öffentlichkeit das Gesicht bewahren“, zumal Papst Benedikt XVI. schon nach der Aufhebung der Exkommunikation der vier unerlaubt, aber gültig, konsekrierten Weihbischöfe der Piusbruderschaft viel Widerstand erfahren habe. Es sei klar, dass jetzt ein Text gefordert werde, den man öffentlich präsentieren könne. Auf der anderen Seite müsse auch der Glaubenskongregation klar sein, dass sie nicht einen Text verlangen könne, „den wiederum die Bruderschaft nicht vor ihren Mitgliedern und Gläubigen rechtfertigen kann“.

Foto: Weihen bei der FSSPX – Bildquelle: fsspx.info

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