Hoher kirchlicher Würdenträger aus Rom zu Gast in den Niederlanden
Utrecht (kathnews). Kurienkardinal Raymond Leo Burke, der Präfekt des Höchsten Gerichtes der Apostolischen Signatur, war am Samstag, dem Hochfest des heiligen Joseph, im niederländischen Bistum ´s-Hertogenbosch zu Gast. Er folgte einer Einladung des „Vereins für Lateinische Liturgie“, der seine diesjährige Mitgliederversammlung im unweit der Bischofsstadt gelegenen Oss abgehalten hat. Kardinal Burke zelebrierte am Vormittag in Konzelebration mit dem Erzbischof von Utrecht, Msgr. Wim Eijck, und einigen Priestern in der Pfarrkirche zu Oss ein lateinisches Pontikalamt in der sogenannten ordentlichen Form des Römischen Ritus nach dem Missale Pauls VI. Danach hielt er einen Vortrag über die „Schönheit der Liturgie in den Werken Papst Benedikts XVI.“ Am späten Nachmittag zelebrierte der hohe Gast aus Rom die lateinische Vesper nach der Liturgia Horarum, dem nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil erneuerten lateinischen Stundengebet.
Treue zum Zweiten Vatikanischen Konzil
Der „Verein für Lateinische Liturgie“ ist eine Vereinigung von Priestern und Laien, die sich für den Erhalt der lateinischen Sprache als Kultsprache der Katholischen Kirche einsetzt. Er wurde 1967 im Gefolge der sich nach dem Konzil in der Liturgie recht bald abzeichnenden Fehlentwicklungen gegründet. So drohte etwa auch in den Niederlanden entgegen den Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils die lateinische Kultsprache zu verschwinden. Dank des Einsatzes des Vereins konnten in den Niederlanden die lateinische Sprache und der mit ihr verbundene Gregorianische Choral in vielen Kirchen erhalten bleiben. Um die Mitfeier der lateinischen Liturgie im Sinne der vom Zweiten Vatikanischen Konzil geforderten aktiven Teilnahme der Gläubigen zu ermöglichen, wurden unter Federführung des Vereins kleine zweisprachige Messbücher für die Gläubigen herausgegeben, ein Handbuch für Kirchenlatein erstellt und die Mitarbeit bei der Vorbereitung lateinischer Messfeiern angeboten. Jährlich erscheint ein Vereinsbulletin (Zeitschrift) mit theologischen, pastoralen, spirituellen, historischen und liturgiewissenschaftlichen Beiträgen. Der Verein zählt zurzeit ca. 1400 Mitglieder. Seit 2000 gibt es zudem eine belgisch-flämische Abteilung.
Auch die außerordentliche Form des Römischen Ritus
Am 20. Oktober 2008 stellte der Erzbischof von Utrecht, Msgr. Wim Eijck, die Kirche St. Willibrord im Stadtzentrum Utrechts, dem Verein zu Verfügung. In dieser Rektoratskirche werden ausschließlich lateinische Messen in beiden Formen des Römischen Ritus gefeiert. Seit Erscheinen des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ Papst Benedikts XVI., das am 14. September 2007 Rechtskraft erhalten hat, setzt sich der „Verein für lateinische Liturgie“ selbstverständlich auch für die außerordentliche Form des einen Römischen Ritus ein. In diesem Jahr veranstaltet der „Verein für lateinische Liturgie“ vom 4. bis 6. Juli ebenfalls im Bistum ´s-Hertogenbosch einen Schulungskurs für Priester, Diakone und Seminaristen, die die außerordentlichen Form des Römischen Ritus lernen möchten. Neben praktischen Übungen werden einige Vorträge über den theologischen und spirituellen Reichtum der außerordentlichen Form des Römischen Ritus gehalten. Einer der Referenten ist Pater Dr. Uwe M. Lang, Verfasser des Buches „Conversi ad Dominum“ und Mitarbeiter der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentendisziplin in Rom.
Kardinal Burke kehrt in die Niederland zurück
Recht bald wird der Präfekt der Apostolischen Signatur wieder in den Niederlanden erwartet. Am 17. September 2011 ist er zu Gast anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Apostolates der Petrusbruderschaft in Amsterdam. Dort wird der Kardinal in der St. Agneskirche im Beisein des Ortsbischof, Msgr. Punt, ein Pontifikalamt in er außerordentlichen Form des Römischen Ritus zelebrieren. In Amsterdam hält Kardinal Burke ein Referat über das Thema „Summorum Pontificum und die Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil“.