Hintergrund: Das Habsburger Begräbniszeremoniell
Pöcking/Wien (kathnews/pm). Die Kapuzinergruft in Wien am Neuen Markt ist die traditionelle Grablege der Habsburger. Sie ist in ihrer Anlage einzigartig weltweit. Seit nahezu 400 Jahren werden in ihr Mitglieder des Kaiserhauses beigesetzt. Zuvor hat es verschiedenste Grablegen gegeben, eine weitere größere Gruftanlage in Wien ist die unter dem Stephansdom, wo zahlreiche frühere Habsburger bestattet sind, u.a. Herzog Rudolf „der Stifter“ und Kaiser Friedrich III. Im Jahr 1618 verfügte Kaiserin Anna, die Gemahlin von Kaiser Matthias testamentarisch, unter der Kapuzinerkirche eine Gruft einzurichten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Grablege achtmal erweitert. Beeindruckend ist vor allem der Doppelsarkophag von Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Franz Stephan. Die Erzieherin von Maria Theresia,  Gräfin Fuchs-Mollard ist die einzige Nicht-Habsburgerin, die in der Gruft beigesetzt ist.
Neben 119 weiteren Mitgliedern des Kaiserhauses sind in der Gruft 12 Kaiser und 19 Kaiserinnen bestattet, sie repräsentieren 400 Jahre europäischer Geschichte. Die letzten großen Beisetzungen in der Kapuzinergruft waren die von Kaiserin Zita im Jahr 1989 sowie die von Erzherzog Karl Ludwig, dem vierten Sohn des letzten Kaiserpaares im Jahr 2008. Bedingt durch Exil und Einreiseverbot nach Österreich gründete die Familie nach dem Zweiten Weltkrieg eine weitere Familiengruft im Schweizerischen Kloster Muri im Aargau, das auf eine Stiftung des ersten Habsburger Kaisers Rudolf I. zurückgeht. Dort  ist u.a. der im Mai 2010 verstorbene Erzherzog Rudolph beigesetzt, jüngster Sohn von  Kaiser Karl und Kaiserin Zita.
Das Begräbniszeremoniell hat eine lange Tradition. Zunächst wird der Leichnam einbalsamiert, das Herz wird entnommen und getrennt bestattet. Zu Zeiten der Monarchie wurden die Herzen in der Herzlgruft in der Loretokapelle der Augustinerkirche in speziellen kupfernen Urnen beigesetzt. Die Herzlgruft kann jeden  Sonntag besichtigt werden.
Kaiserin Zita ließ das Herz ihres Mannes, Kaiser Karls in  der neuen Familiengruft von Muri bestatten, ihr eigenes Herz wurde im Jahre 1989 daneben beigesetzt. Die Herzurne von Regina von Habsburg wird in der Familiengruft der Sachsen-Meiningen auf der Heldburg  in Südthüringen verbleiben, das Herz von Otto von Habsburg wird in der ungarischen Benediktinerabtei von Pannonhalma bestattet werden.