„Gott sei uns gnädig und segne uns“

Friedensbotschaft des Heiligen Vaters zum Festtag der Gottesmutter.
Erstellt von Radio Vatikan am 1. Januar 2013 um 13:05 Uhr
Hl. Gottesmutter Maria

Vatikan (kathnews/RV). In jedem Menschen lebt das Verlangen nach Frieden als wesentliches Streben und fällt auf seine Weise zusammen mit dem Verlangen nach einem vollen, glücklichen und gut gelebten Leben. Das sagte Papst Benedikt XVI. in seiner Predigt bei der Messfeier am Festtag der Gottesmutter an diesem Neujahrstag. Der Mensch sei für den Frieden geschaffen, was ihn dazu bewegt habe, sich für seine Friedensbotschaft von den Worten Jesu inspirieren zu lassen „Selig, die Frieden schaffen, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden“.

„Auch wenn die Welt leider immer noch gekennzeichnet ist von „Brandherden der Spannungen und Gegensätze, die von wachsender Ungleichheit zwischen Arm und Reich, der Herrschaft einer egoistischen und individualistischen Mentalität verursacht wird und sich unter anderem ausdrückt in einem ungeregelten Finanzkapitalismus“, neben Formen von Terrorismus und Kriminalität, so bin ich doch davon überzeugt, dass die vielen Werke des Friedens, derer die Welt so reich ist, von der eingeborenen Berufung der Menschheit zum Frieden zeugen.“

Man könne nun fragen, was das Fundament und der Ursprung dieses Friedens sei, so der Papst, und wie man in all den Problemen und Ängstlichkeiten diesen Frieden überhaupt wahrnehmen könne. Für einer Antwort darauf ging er in der Predigt auf die Texte der Liturgie genauer ein. „Die biblischen Texte, vor allem das Lukasevangelium, schlagen uns vor, den inneren Frieden Marias, der Mutter Jesu, zu betrachten. Für sie erfüllen sich während der Tage, in denen sie Seinem Sohn das Leben gab (Lk 2: 7) viele unvorhergesehene Ereignisse: Nicht nur die Geburt des Sohnes, sondern zuvor auch die mühsame Reise von Nazareth nach Bethlehem, das vergebliche Suchen nach einer Unterkunft, das Finden einer Notunterkunft für die Nacht, und darauf der Gesang der Engel und er unerwartete Besuch der Hirten.

In all dem regt sich Maria nicht auf, ist nicht beunruhigt und nicht verwirrt von Ereignissen, die größer sind als sie; sie betrachtet nur einfach – in Stille – was geschieht und bewahrt alles in ihrem Gedächtnis und in ihrem Herzen; sie reflektiert es mit Ruhe und Seelenfrieden. Diesen inneren Frieden wollen auch wir in Mitten der vielfach turbulenten und verwirrenden Ereignisse der Geschichte ebenfalls haben, Ereignisse, deren Sinn wir häufig nicht verstehen und die uns ratlos lassen.“ Die erste Lesung erinnere daran, dass der Frieden eine Gabe Gottes sei und verbunden mit dem Angesicht Gottes, wie es im Segen der Priester des Volkes Gottes zu liturgischen Versammlungen überliefert ist.

„Ein Segen, der drei mal den heiligen Namen Gottes wieder holt, den unaussprechlichen Namen, und der jedes mal diesen Namen mit zwei Worten verbindet, die für eine für den Menschen positiven Handlung stehen: „Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil“ (Num 6: 24-26). Der Frieden ist so der Höhepunkt dieser sechs Handlungen Gottes zu unseren Gunsten, in denen er uns das Leuchten seines Angesichtes zeigt.“ Dieses Angesicht Gottes habe sich den Menschen in Jesus Christus gezeigt, so der Papst.

„’Gott sei uns gnädig und segne uns, Er lasse über uns sein Angesicht leuchten’. So haben wir mit den Worten von Psalm 67 gesungen, nachdem wir in der ersten Lesung den priesterlichen Segen über das Volk des Bundes gehört haben. Diese Seligpreisung sagt, dass der Frieden eine messianische Gabe und menschliches Werk gleichzeitig ist. Es ist das Leben mit Gott, leben nach seinem Willen. Und es ist Frieden mit sich selbst, es ist äußerer Frieden mit dem Nächsten und mit der ganzen Schöpfung. (..) Liebe Brüder und Schwestern, das ist das Fundament unseres Friedens: Die Sicherheit, dass wir in Jesus Christus die Herrlichkeit des Angesichtes Gottes erblicken, dass wir im Sohn ebenfalls Söhne sind, und so auf dem Weg des Lebens dieselbe Sicherheit haben, die ein Kind in den Armen eines großen und allmächtigen Gottes erfährt.“

Foto: Hl. Gottesmutter Maria – Bildquelle: C. Steindorf, kathnews

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung