Glaubenspräfekt Gerhard Ludwig Müller lehnt eine Stärkung der Bischofskonferenzen ab

Der Vorsitzende einer Bischofskonferenz ist kein Vize-Papst.
Erstellt von Felizitas Küble am 28. Dezember 2013 um 13:00 Uhr
Kardinal Müller

Vatikan (kathnews/CF/kathweb.at). Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, hat sich mit Nachdruck gegen eine Dezentralisierung der Kirche auf die Ebene der nationalen Bischofskonferenzen gewandt. „Die katholische Kirche setzt sich aus Ortskirchen zusammen, aber sie ist eins”, sagte der Glaubenspräfekt der Tageszeitung „Corriere della sera”: „Es gibt keine ‘nationalen’ Kirchen.” – Die Vorsitzenden des Bischofskonferenzen seien „Koordinatoren, nicht Vize-Päpste”, betonte der vatikanische Glaubenshüter. Während das Papsttum und das Bischofsamt „göttlichen Rechts” sei, handle es sich bei Patriarchaten und Bischofskonferenzen um Einrichtungen „menschlichen Rechts”. Freilich hätten diese Konferenzen in bestimmten Bereichen auch lehramtliche Autorität, etwa bei der Vorbereitung von örtlichen Katechismen, von liturgischen Bücher oder der Leitung von Universitäten und katholischen Fakultäten: „Der Papst kann nicht alles wissen, was in den einzelnen Ländern passiert”, erläuterte Erzbischof Müller. Man müsse „ein praktisches Gleichgewicht finden”. Papst Franziskus hatte in seinem Schreiben „Evangelii gaudium” kürzlich angekündigt, über mehr Befugnisse für die nationalen Bischofskonferenzen nachzudenken.

Foto: Erzbischof Müller – Bildquelle: M. Bürger, kathnews.de

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