„Für eine Erziehung in und zur Wahrheit“

Papst Benedikt XVI. fordert bessere Unterstützung der Jugend.
Erstellt von Radio Vatikan am 13. Dezember 2012 um 22:16 Uhr
Papst Benedikt XVI.

Vatikan (kathnews/RV). Die Politik muss mehr für die Bildung der Jugend tun – daran hat Papst Benedikt XVI. an diesem Donnerstag vor acht neuen Botschaftern beim Heiligen Stuhl erinnert. Die nicht in Rom residierenden Botschafter der afrikanischen Staaten Guinea, Niger und Zambia, des karibischen Inselstaates St. Vincent und die Grenadinen und der asiatischen Länder Thailand und Sri Lanka überreichten dem Papst ihre Beglaubigungsschreiben. Die jeweiligen Regierungen müssten in Wort und Tat mutig für die „Festigung der moralischen Autorität“ in ihren Ländern eintreten, so der Papst an die Botschafter. Wesentlich für Benedikt XVI. ist hier eine „Erziehung in und zur Wahrheit“. Die Politik müsse das Recht der Jugend auf Bildung schützen: „Das Recht auf eine Erziehung zu den gerechten Werten darf nie negiert und vergessen werden. Die Pflicht, zu diesen Werten zu erziehen, darf durch kein noch so geartetes nationales oder supranationales politisches Interesse beschnitten oder geschwächt werden.“ Besonders müsse die Politik hier darauf achten, dass Bildung im Sinne des Gemeinwohls stattfinde, dass die Qualität der Bildung gesichert sei und dass auch spirituelle Aspekte nicht zu kurz kämen. Das schlechte Funktionieren bestimmter Institutionen sowie öffentlicher und privater Dienstleistungen führt der Papst auch auf Mängel in der Bildung zurück: Hier müsse man über „die verschiedenen Probleme in euren Ländern“ nachdenken und Schlimmeres abwenden: „Bestimmte politische und wirtschaftliche Optionen können euer eigenes anthropologisches und spirituelles Erbe zerstören“, so eine Warnung des Papstes.

Zweiter Punkt in der Ansprache: der Schutz der Familie. Die Gegenwart sei durch eine Evolution der Lebensweisen und Wissensmöglichkeiten gekennzeichnet, so Benedikt XVI.. Diese Entwicklung habe in der Geschichte der Menschheit noch nie da gewesene Brüche im menschlichen, kulturellen, sozialen und spirituellen Bereich erzeugt. Soziale Netze drohten die „natürlichen Räume der Gesellschaft und der Kommunikation“ zu ersetzen und zur oft einzigen Informations- und Wissensquelle zu werden. Die Familie und auch die Schule seien so immer weniger der „fruchtbare Boden“, der den jungen Generationen Orientierung böte. Neben der technischen Bildung brauche es doch vor allem Herzensbildung, so der Papst: „eine Ausbildung zur Aufrichtigkeit des Herzens und des Denkens“ sowie eine Erziehung zu „Ausdauer und Einsatz“. Abschließend würdigte der Papst in seiner Ansprache die Bischöfe und die katholischen Gemeinschaften in Guinea, Niger, Zambia, St. Vincent und die Grenadinen, Thailand und Sri Lanka: sie trügen wesentlich zur Erziehung und Ausbildung der Jugend in diesen Ländern bei. Übrigens: Der neue Botschafter von Guinea beim Heiligen Stuhl, Ibrahima Sory Sow, residiert in Berlin und spricht auch Deutsch. Ebenso in Berlin residiert die neue Botschafter von Niger beim Heiligen Stuhl, Aminatou Batourè Gaoh. In Genf dagegen hat Chalermpol Thanchitt seinen Sitz, er ist der neue Botschafter Thailands beim Heiligen Stuhl.

Foto: Papst Benedikt XVI. – Bildquelle: Fabio Pozzebom/ABr

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