FSSPX prüft rechtliche Schritte gegen Volker Beck

Bruderschaft erwägt rechtliche Schritte gegen Abgeordneten.
Erstellt von am 15. September 2011 um 17:55 Uhr
Hl. Messe bei der Piusbruderschaft

Stuttgart/Berlin (kathnews). Die Priesterbruderschaft Sankt Pius X. prüft nach eigenen Angaben rechtliche Schritte gegen den Bundestagsabgeordneten Volker Beck. Dieser bezeichnete die Piusbruderschaft öffentlich als eine „hardcore-antisemitische und antidemokratischen Sekte“ und nannte es einen „Skandal“, dass ein „deutscher Papst“ mit ihnen „geschichtsvergessen“ den „Schulterschluss“ suche. Darüber hinaus wirft Beck dem Heiligen Vater vor, dass er durch eine „Duldung der Pius-Brüder“ auch eine „Ideologie der Ungleichwertigkeit innerhalb der Katholischen Kirche“ dulde. Diese Ideologie degradiere „Juden, Muslime, Homosexuelle und emanzipierte Frauen zu Menschen zweiter Klasse“, so der Abgeordnete auf seiner Internetseite.

Bruderschaft veröffentlicht Stellungnahme

Dazu heißt es in einer Stellungnahme, die die Priesterbruderschaft am Donnerstag veröffentlichte: „Volker Beck beweist einmal mehr, dass er die Reife für eine pluralistische Gesellschaft wie Deutschland noch nicht erlangt hat.“  Weiter heißt es in der Stellungnahme der Bruderschaft: „Wer anderen Fundamentalismus vorwirft, läuft Gefahr, selber fundamentalistische Thesen zu vertreten. Das scheint bei dem überzeugten Grünen-Ideologen Beck der Fall zu sein.“

Man könnte solche Diffamierungen durchaus ignorieren, heißt es  in der Stellungnahme. „In Anbetracht des Schadens, den solche Aussagen jedoch in einer breiten Bevölkerung bewirken können, hat die Priesterbruderschaft St. Pius X. den Vorgang einer Medienrechtskanzlei zur Prüfung übergeben und erwägt weitere rechtliche Schritte.“ Die Stellungnahme zu den Aussagen von Volker Beck stammt von Pater Andreas Steiner FSSPX, er ist in Deutschland zuständig für die Öffentlichkeits- und Medienarbeit der Piusbruderschaft.

„Wer selber den Respekt und die Wertschätzung für die Meinung anderer Mitbürger verloren hat, dessen Demokratiefähigkeit muss geprüft werden. Das werden wir im Fall Beck unternehmen.“, zeigt sich die Bruderschaft entschlossen. Der Abgeordnete wird in der Mitteilung dazu aufgerufen, seine Aussagen zu widerrufen und sich dafür zu entschuldigen.

Berliner Erzbischof weist Kritik zurück

Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki hat Becks Kritik ebenfalls zurückgewiesen. „Ein wenig mehr an Differenzierung und weniger an Polemik wären aber angemessen.“, so Woelki am Donnerstag in der Bundeshauptstadt. Er verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass Benedikt XVI. bei seinem Deutschlandbesuch mit Juden und Muslimen zusammentreffe und dass er an keiner Stelle Homosexuelle und emanzipierte Frauen zu Menschen zweiter Klasse degradiere. Die Gespräche zwischen dem Heiligen Stuhl und der Priesterbruderschaft Sankt Pius X. bezeichnete der Erzbischof als wichtig, da die Einheit der Kirche ein hohes Anliegen sei.

Foto: Hl. Messe bei der Piusbruderschaft – Bilduqlle: fsspx.info

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