Erzbischof von Hamburg gegen Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften

Thissen im Gespräch mit „Die Welt".
Erstellt von Katholische Nachrichten-Agentur am 2. Dezember 2013 um 20:06 Uhr
Erzbischof Thissen und Bischof Bode

Hamburg (kathnews/KNA). Der katholische Hamburger Erzbischof Werner Thissen hat sich gegen Segnungen
gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgesprochen. „Das tun wir als Kirche nicht, um nicht den Eindruck einer Verwechslung mit der Ehe zu erwecken“, sagte Thissen in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“ (Samstag). Es sei eindeutig, dass die Kirche von einer solchen Partnerschaft nicht als Ehe sprechen könne und wolle. „Aber mir liegt sehr daran, solchen Menschen zu vermitteln, ihr seid mir willkommen, ich schätze und achte euch“, betonte der Erzbischof. Im Unterschied zur katholischen gibt es in der evangelischen Kirche solche Segnungen. Thissen kĂĽndigte zugleich an, sich dafĂĽr zu engagieren, dass die Lage von geschiedenen Katholiken erleichtert wird, die erneut geheiratet haben. Sie sind dann nicht zum Empfang der Sakramente zugelassen. Der Erzbischof betonte, er habe die Fragen zur Situation der Familien, die der Vatikan zur Vorbereitung der nächsten Bischofssynode an alle nationalen Bischofskonferenzen geschickt hat, an die Kirchengemeinden weitergegeben. „Und ich sorge dafĂĽr, dass die Angaben nicht verwässert werden“, versicherte Thissen.

Mit Blick auf den Umgang mit den wiederverheirateten Geschiedenen sei es ihm ein Anliegen, der Frage nachzugehen, „ob es nicht auch andere Möglichkeiten gibt“. Thissen wird am kommenden Dienstag 75 Jahre alt. Den kirchenrechtlichen Regelungen entsprechend reichte er beim Papst ein RĂĽcktrittsgesuch ein. Vorläufig bleibe er jedoch im Amt, gab der Erzbischof bekannt. Papst Franziskus habe ihm gesagt, „wir setzen das in den ersten Wochen des Jahres 2014 um“. Dann leitet ĂĽbergangsweise ein Diözesanadministrator das Erzbistum bis zum Amtsantritt eines neuen Bischofs. Der aus Kleve am Niederrhein stammende Thissen betonte, er wolle nach Eintritt in den Ruhestand „selbstverständlich in Hamburg“ bleiben. Es sei eine Stadt, „in der man gut leben, streiten, sich bemerkbar machen kann“. Er hoffe, dass er dann „mehr zu so schönen Dingen wie Kino, Theater, Oper und Konzert“ komme. „Weil es schwierig ist“, werde er aber schon bald eine neue Wohnung suchen. Er hoffe, im Stadtteil Sankt Georg fĂĽndig zu werden. Dort befinden sich zahlreiche zentrale Einrichtungen des Erzbistums, unter anderem die Bischofskirche.

Quelle: © KNA. Alle Rechte vorbehalten

Foto: Erzbischof Thissen (l.) – Bildquelle: Andreas Gehrmann

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